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Steinfeld: Waldbegang des Steinfelder Gemeinderates: Im vergangenen Jahr wurden 27.000 junge Bäume gepflanzt

Steinfeld

Waldbegang des Steinfelder Gemeinderates: Im vergangenen Jahr wurden 27.000 junge Bäume gepflanzt

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    Beim Waldbegang des Steinfelder Gemeinderates standen Feuchtbiotope, Biotopbäume und verschiedene Wiederaufforstungsflächen im Mittelpunkt.
    Beim Waldbegang des Steinfelder Gemeinderates standen Feuchtbiotope, Biotopbäume und verschiedene Wiederaufforstungsflächen im Mittelpunkt. Foto: Wolfgang Dehm

    Bei einem Waldbegang am Samstag führte Gemeindeförster Martin Volkmann-Gebhardt den Gemeinderat sowie etliche Bürgerinnen und Bürger durch den verschneiten Winterwald in der Waldzeller Gemarkung. Dabei lenkte er den Blick insbesondere auf verschiedene neu angelegte Feuchtbiotope und Biotopbäume sowie auf eine eingezäunte Wiederaufforstungsfläche in der Nähe der Gertraudenkapelle mit Ulmen, Buchen, Tannen, Speierlingen und Elsbeerbäumen; zuvor hatten dort Fichten und Kiefern gestanden, die dem Borkenkäfer und der Trockenheit zum Opfer gefallen waren.

    Ferner zeigte der Förster seinen Begleiterinnen und Begleitern einen 180-jährigen Bestand mit Buchen, Eichen, Kiefern und Lärchen, in dem die Förderung der Eichen und gleichzeitig der bereits vorhandenen Naturverjüngung im Mittelpunkt stehe. Ein weiterer Besichtigungspunkt war eine Fläche, auf der nach borkenkäferbedingtem Ausfall mittelalter Fichten junge Tannen und Douglasien gepflanzt wurden, die zum Schutz vor Wildverbiss mit Drahthosen ummantelt sind.

    In der Waldarbeiterhütte im Lindengrund berichtete Förster Volkmann-Gebhardt über das vergangene Forstjahr. Seinen Worten zufolge wurden 2022 im 1250 Hektar großen Gemeindewald 7550 Festmeter Holz eingeschlagen, wobei es sich bei fast der Hälfte um nicht eingeplantes Borkenkäfer- und Sturmholz gehandelt habe. Unter anderem wegen guter Holzpreise habe man einen Gewinn von insgesamt rund 250.000 Euro erzielt.

    Tatsächliche Entwicklung ist schwer vorherzusehen

    Ein Schwerpunkt habe 2022 auf der Pflanzung junger Bäume – 27.000 Stück – gelegen, berichtete der Förster. Alleine im Eigenjagdrevier wurden seinen Worten nach im vergangenen Jahr 80 Rehe geschossen - doppelt so viele wie früher. Was den Naturschutz betrifft, wurden Volkmann-Gebhardt zufolge im vergangenen Jahr 350 Biotopbäume ausgewiesen und zehn neue Feuchtbiotope angelegt, außerdem habe man viel Totholz im Wald belassen. Beim Brennholz habe sich der Bedarf verfünffacht, sagte der Förster. Für das kommende Jahr müsse man die Abgabe neu regeln.

    Schließlich gab Volkmann-Gebhardt noch bekannt, dass im Rahmen einer Gruppenzertifizierung die FSC-Zertifizierung des Steinfelder Gemeindewaldes beantragt sei. Die Finanzierung übernehme in den ersten fünf Jahren der Möbelhersteller Otto.

    Im Forstwirtschaftsjahr 2023 ist laut Volkmann-Gebhardt ein Einschlag von 4815 Festmetern vorgesehen, also deutlich weniger, als der Hiebsatz von 8500 Festmetern erlauben würde. Auch werde wieder viel gepflanzt und Naturschutz betrieben. Da die tatsächliche Entwicklung jedoch schwer vorherzusehen sei, könne man kaum kalkulieren: der Gewinn könne 1000 oder auch 100.000 Euro betragen. Mit 11:1 Stimmen befürwortete der Gemeinderat die Planung für 2023, die eine Gegenstimme kam von Edmund Knöferl (CSU).

    Antrag für das Naturschutzgebiet im Hausener Wald

    Bürgermeister Günter Koser (CSU) dankte dem Forstteam für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr und stellte Markus Rettelbach vor, der seit Jahresanfang für die Gemeinde sowohl im Forst als auch im Bauhof tätig ist; der 31-jährige ist gelernter Steinmetz und Forstwirt.

    Mit Blick auf das von der Gemeinde geplante 70 Hektar große Naturschutzgebiet im Hausener Wald und einem Teil des Buchentals beschloss der Gemeinderat einstimmig (12:0), dass der Antrag nächste Woche eingereicht werden soll. Sowohl Koser als auch seine Stellvertreterin Marion Gröbner (CSU) gingen von guten Chancen auf einen positiven Bescheid aus.

    Da es im Hausener Wald viele vom Borkenkäfer bedrohte Fichtenbestände gibt, verständigte sich der Gemeinderat mehrheitlich darauf, die Fichte dort intensiver zu nutzen. Kein Verständnis dafür hatte Edmund Knöferl, der vor dem Hintergrund der geplanten Unterschutzstellung die Natur sich selbst überlassen wollte.

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