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Obersfeld: Warum der Wasserwart der "Hundsbacher Gruppe" noch keine Bauchschmerzen hat

Obersfeld

Warum der Wasserwart der "Hundsbacher Gruppe" noch keine Bauchschmerzen hat

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    Entlang dieses Wegs vom Wasserwerk in Hundsbach bis zum Übergabeschacht in Obersfeld, wurde die neue Leitung des Fernwassers gebaut.
    Entlang dieses Wegs vom Wasserwerk in Hundsbach bis zum Übergabeschacht in Obersfeld, wurde die neue Leitung des Fernwassers gebaut. Foto: Archivbild: Ernst Schneider

    Bauchschmerzen hat Wasserwart Michael Schaupp nach eigenen Angaben bezüglich der Wasserversorgung noch nicht. Für die Bevölkerung stehe ausreichend Wasser zur Verfügung und die Pegelstände in den Brunnen I, II und III fallen kaum merklich. Dank der guten Mitarbeit der Landwirte halte sich der Nitratwert im Trinkwasser der drei Brunnen mit durchschnittlich 23 mg/Liter in einem guten Bereich. Das sagte er bei der Versammlung der Wasserversorgung "Hundsbacher Gruppe".

    Zur Wassergewinnung sagte Schaupp, dass im Jahr 2022 insgesam 242.666 Kubikmeter (cbm) Wasser entnommen wurden. Aus dem Brunnen I wurden 20.380 cbm entnommen, aus Brunnen II waren es 20.897 cbm und aus Brunnen III 201.389 cbm. 22.035 cbm (9,6 Prozent) erhielt Gauaschach, 35.934 cbm (15,6 Prozent) erhielt Arnstein (Stadtteile Altbessingen/Büchold/Sachserhof) und die Gemeinde Eußenheim 171.827 cbm (74,8 Prozent). Demnächst steht die Kamerabefahrung des Brunnens II an.

    Laut Schaupp enthält das Trinkwasser aus der Hundsbacher Gruppe 4,8 mg/l Natrium, 21,1 mg/l Magnesium,145 mg/l Calcium, 1,5 mg/l Kalium, 80,6 mg/l Sulfat, 30,9 mg/l Nitrat, 22 mg/l Chlorid und der pH-Wert liegt bei 7,30 mg/l.

    Neue Fernwasserleitung seit November in Betrieb

    Die neuverlegte Fernwasserleitung vom Wasserwerk in Hundsbach bis zum Abgabeschacht in Obersfeld ist seit November 2022 in Betrieb, sagte Christian Dehmer vom Ingenieurbüro Köhl. Sie hat eine Länge von rund 1530 Meter. Auf dieser Länge sind ein Leerrohr mit Kabelzugschächten sowie drei Be- und Entlüftungsschächte eingebaut. Die Bauarbeiten sind zügig verlaufen – nach Baubeginn im Juli 2022 seien die Bauarbeiten bereits im Dezember beendet gewesen. Die Schlussrechnung belief sich auf 624.887 Euro, sodass 51.565 Euro eingespart worden seien. Dies habe an den guten Witterungsverhältnissen gelegen. Außerdem musste der vorhandene Asphaltweg nicht neu aufgearbeitet werden.

    Zur Sanierung, bzw. zum Neubau des Tiefbrunnens II unterbreitete Ingenieur Christian Dehmer einen Sanierungsvorschlag des Ingenieurbüros Köhl. Bei Recherchen sei festgestellt worden, dass der Brunnen eine Bohrtiefe von 25 Metern aufweist und im Bohrloch ein abgerissener Bohrkopf steckt. Das Bohrloch ist nicht lotgerecht und der OBO-Ausbau (eine besondere Art der Verrohrung) ist defekt. Wenn der Wasserspiegel sich unter fünf Meter absenkt, trübt sich das Wasser ein und Sand gelangt hinein. Die Tiefbrunnen I und II sollen den Ersatz bei Ausfall des Tiefbrunnens III bilden. Würde der Tiefbrunnen III in verbrauchsreichen Tagen länger ausfallen, wäre die Versorgungssicherheit gefährdet.

    Zukunftsorientiertes Sanierungskonzept für Trinkwasserbrunnen gefordert

    Die "Genehmigung zum Zutagefördern von Trinkwasser" aus Brunnen I, II und III ist bis 31. Dezember 2024 erteilt. Aktuell arbeite sein Büro an den Antragsunterlagen für die gehobene wasserrechtliche Genehmigung für weitere 20 Jahre, erläuterte Dehmer. Eine Vorbesprechung gab es Anfang April mit dem Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg. Dabei wurde auch gefordert, die im Wasserschutzgebiet liegenden Kanäle zu überprüfen und eine Alternativprüfung des vorhandenen Wasserschutzgebietes vorzunehmen.

    Ferner wurde die Vorlage eines zukunftsorientierten/ganzheitlichen Sanierungskonzeptes an Tiefbrunnen II gefordert und empfohlen, Stahl- und Sperrrohr zu erneuern. Der daraufhin vom Büro Köhl erarbeitete Sanierungsvorschlag umfasst unter anderem die Erstellung einer Grundwassermessstelle, Pumpversuche, eine Detailplanung, der Neubau eines oberirdischen Betriebsgebäudes und Anpassung der EMSR (elektrische Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik). Letztendlich ist 2024/2025 der Neubau des Betriebsgebäudes geplant.

    Der Verwaltungshaushalt 2023 umfasst in den Einnahmen und Ausgaben 460.100 Euro und der Vermögenshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben 288.000 Euro. Der durch Gebühren und sonstige Einnahmen nicht gedeckte Bedarf zur Finanzierung von Ausgaben im Verwaltungshaushalt wird auf 346.300 Euro festgesetzt und auf die Verbandsmitglieder umgelegt. 

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