Am Rande der B27 in Retzbach stehen sich zwei Supermärkte gegenüber. Der eine – Lidl – hat wegen der Keimbelastung des Trinkwassers seit einer Woche die Backautomaten ausgeschaltet, der andere bietet nach wie vor Brote und Brötchen an, die vor Ort im Ofen gebacken werden. Wie geht das?
„Aus Sicherheitsgründen durch die Wasserversorgung stellen wir heute das Backen ein. Wir bitten um Ihr Verständnis“, steht an mehreren Zetteln, die nun seit einer Woche vor den leeren Regalen im Lidl-Markt hängen. Als Vorsichtsmaßnahme werde zurzeit auf das Zubereiten von Backwaren im Markt verzichtet, teilen die Mitarbeiterinnen den Kunden mit. Gegenüber der Presse sind sie nicht auskunftsberechtigt. Auch der Kaffeeautomat im Eingangsbereich ist zurzeit ausgeschaltet, auch daran hängt ein Hinweiszettel.
Backen eigentlich unbedenklich
Die Pressestelle des Landratsamts Main-Spessart, erklärt dazu auf Nachfrage: „Das Gesundheitsamt hat die betroffenen Firmen in der Region kontaktiert. In der Regel ist Backen unbedenklich, weil das Wasser beim Backvorgang so stark erhitzt wird, dass mögliche Keime dabei abgetötet werden.“ Mit dem Retzbacher Lidl will die Behörde Kontakt aufnehmen.
Gegenüber des Marktes verkauft ein anderer Discounter seine vor Ort hergestellten Backwaren jedenfalls nach wie vor. Die Lidl-Filialen in betroffenen Gemeinden im Landkreis Würzburg, beispielsweise in Höchberg, betreiben ihre Backautomaten ebenfalls weiterhin.