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STADELHOFEN: Wellness für Kühe und frisches Gras für Hühner

STADELHOFEN

Wellness für Kühe und frisches Gras für Hühner

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    Herzstück des neuen Laufstalls in Stadelhofen ist die vollautomatische Melkmaschine. Martin Scheiner erklärt den Teilnehmern der BBV-Landkreisrundfahrt die Technik.
    Herzstück des neuen Laufstalls in Stadelhofen ist die vollautomatische Melkmaschine. Martin Scheiner erklärt den Teilnehmern der BBV-Landkreisrundfahrt die Technik. Foto: Foto: Klaus Gimmler

    Artgerechte Tierhaltung und wirtschaftliche Produktion von Lebensmitteln – beides passt zusammen. Dies zeigte der Bauernverband bei seiner Landkreisrundfahrt. Besichtigt wurden ein moderner Laufstall für Milchvieh in Stadelhofen und das Hühnermobil in Marienbrunn. Beide Betriebe setzen sich in vorbildlicher Weise für das Wohl ihrer Tiere ein.

    Wer den vor einem Jahr errichteten Stall von Martin Scheiner in Karlstadter Stadtteil Stadelhofen betritt, ist überrascht, wie ruhig es ist. Die Milchkühe wirken zufrieden, sie haben Platz und können selbst entscheiden, ob sie nach draußen wollen oder sich zum Melken an der vollautomatischen Melkmaschine anstellen.

    Der Stall wirkt hell und freundlich. Es gibt sogar eine „Wellnessoase“, sagt Scheiner und zeigt auf eine große, rotierende Bürste. Eine Kuh steht dort und lässt sich ihr Fell schrubben. Ihr Gesichtsausdruck lässt vermuten, dass sie diese Massage gerade genießt.

    Kühe mit Chips um den Hals

    Jede Kuh hat einen Chip um den Hals. Je nach Programmierung gibt die Melkmaschine den Weg zu ihr frei oder verweigert den Zutritt. Den Gang dorthin finden die Kühe selbstständig und sie suchen ihn gerne, zum einen weil es in der Melkmaschine eine leckere Mahlzeit gibt, zum anderen weil die Milch im Euter drückt.

    „Alles geht vollautomatisch“, erklärt Martin Scheiner den Teilnehmern der BBV-Landkreisrundfahrt. Mit dabei sind unter anderem Landrat Thomas Schiebel und weitere Abteilungsleiter des Landratsamts, Vertreter vom Amt für Landwirtschaft und Ernährung und viele Obmännern und Ortsbäuerinnen. Diese zeigen sich beeindruckt von dem hochtechnologisierten Betrieb. „Es gibt sogar einen Kreißsaal“, sagt Scheiner und zeigt auf eine hochträchtige Kuh, die kurz vor dem Kalben steht.

    Herzstück ist die Melkmaschine

    Das Herzstück des Laufstalls für die 110 Kühe, der auch mit EU-Mitteln gefördert worden ist, ist die vollautomatische Melkmaschine. Ein Arm greift die Zitzen. Diese werden gesäubert. Dann beginnt das Melken, wobei die erste Milch entsorgt wird. Dies verlange die Hygiene, erklärt Scheiner. Über Schläuche läuft die Milch in das Silo im Kühlhaus. Die Kühe lassen sich das Melken gerne gefallen.

    Ähnlich komfortabel im Vergleich zu vielen ihrer Artgenossen haben es die Hühner im Schwalbenhof. Dort wurden die Teilnehmer der Rundfahrt von Martin Hock empfangen, der zusammen mit Reinhold Wolz, dem Kreisobmann des Bauernverbands, ein Hühnermobil im Marktheidenfelder Stadtteil Marienbrunn betreibt. „Circa 350 Hühner leben darin“, erklärt Hock.

    Hühnermobil steht auf Kufen

    Mit dem Traktor wird die mobile Hühnerlegestation auf Kufen in ein Feld mit frischem Grün gezogen.
    Mit dem Traktor wird die mobile Hühnerlegestation auf Kufen in ein Feld mit frischem Grün gezogen. Foto: Foto: Klaus Gimmler

    Das Hühnermobil steht auf einer Wiese und sieht auf den ersten Blick wie eine kleine Wellblechhütte aus. Das Besondere: Es kann aufgrund seiner Kufen auf dem Feld verrückt werden. Diese Aufgabe hat Landrat Schiebel. Am Steuer eines PS-starken Traktors zieht er unter Anleitung von Martin Hock das Hühnermobil einige Meter weiter in ein abgezäuntes Feld mit frischem Grün.

    Als Hock dann die Tür öffnet, strömen die Hühner ins Freie, als hätten sie auf diesen Moment schon lange gewartet. Auch eine Gans und mehrere Hähne sind dabei. „Uns ist es wichtig, dass die Hühner wesensgerecht gehalten werden“, sagt Hock. Dies merke man auch dem Produkt an. Alle zwei Wochen wird der mobile Hühnerstall verrückt und so wandert er im Verlauf des Jahres über die Wiese.

    Im Innern des Containers steckt viel Technik. Die Hühner werden dort gefüttert, sie schlafen dort und legen ihre Eier ab. Die Eier werden über ein Band abtransportiert, der Kot und Urin fällt auf den Boden. Täglich kommen so etwa 300 Eier zusammen, die über den Direktvermarktungsbetrieb Schwalbenhof verkauft werden. Martin Hock ist von der Technik überzeugt. Die Eier sind etwas teurer, aber der Kunde honoriert die artgerechte Erzeugung. Hock plant daher, ein zweites Hühnermobil anzuschaffen, dann allerdings eines mit Rädern und nicht mit Kufen, um beim Transport flexibler zu sein.

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