Die Kolpingfamilien Main-Spessart feierten anlässlich des Weltgebetstages des Internationalen Kolpingwerkes eine Andacht an der Kolping Kapelle Retzbach, welche dieses Jahr besonders die Kolpingfamilien in Indien im Blick hatte.
Indien gehört zu einer der stärksten expandierenden Volkswirtschaften auf der Welt. Mit circa 1,3 Milliarden Einwohnern ist es nach China das bevölkerungsreichste Land der Erde. Das stellt das Land aber auch vor gewaltige Probleme, speziell im Hinblick auf Armutsbekämpfung und Bildungsdefizite. Heute ist der 1981 gegründete Nationalverband Kolping in Indien mit seinen 41 000 Mitgliedern, der sich in 3125 Kolpingfamilien organisiert, der mitgliederstärkste Nationalverband nach Deutschland. Seither engagiert sich Kolping in Bereichen, die so breit gestreut sind wie das Land an sich.
Hans Omert, Bezirksleiter und Vorsitzender der Kolpingfamilie Wiesenfeld, konnte rund 50 Teilnehmer und sechs Fahnenabordnungen begrüßen. Seit nunmehr 50 Jahren unterstützen Kolpingfamilien und Kolpingmitglieder aus Europa Aktivitäten und Projekte des Kolpingwerkes in den Teilen der Welt, die durch besondere Armut gekennzeichnet sind.
Präses Hermann Becker aus Marktheidenfeld ging in einem Impuls auf das Missio-Plakat ein, welches zwei stilisierende Hände mit Männern und Frauen aus dem Senegal zeigen. Sie symbolisieren Offenheit, mit Freundschaft aufeinander zuzugehen, sie drücken Schaffenskraft aus, im Glauben an Gott gemeinsam die Welt zu gestalten, sich geschwisterlich füreinander einzusetzen, ohne Ansehen der Religion.
Adolph Kolping hat in der Mitte des 19. Jahrhunderts dazu beigetragen, dass sich junge Menschen aus der elenden Situation ihrer Zeit befreien konnten, ihr Leben in die Hand nehmen konnten, um von ihrer Hände Arbeit zu leben und dann Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Familien, für die Gesellschaft, den Staat und die Kirche, um so die Welt ein kleines Stück zum Besseren hin mitzugestalten.
Auch Frauen und Männer aus Indien tragen mit ihren Kolpingfamilien dazu bei, dass Schulen, Bildungs- und Ausbildungszentren aufgebaut werden, um die Armut und Bildungsdefizite zu reduzieren.
Auch Papst Franziskus wird nicht müde, immer wieder zu betonen und in Erinnerung zu rufen, dass wir unseren Teil der Verantwortung zu tragen haben, dass wir nicht in einer „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ über all das Elend der Welt hinwegsehen dürfen so Becker.
Von: Erhard Wiesmann für die Kolpingfamilie Marktheidenfeld