Die Zahl der Hartz IV-Empfänger im Kreis Main-Spessart ist wieder leicht gesunken. Zum Jahreswechsel 2012/2013 bezogen hier nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2222 Männer, Frauen und Kinder diese Grundsicherung. Die meisten waren Erwerbsfähige im Alter bis 50 Jahre und weiblich.
Um es genauer zu sagen: Ende 2012 gab es hier insgesamt 2222 Leistungsberechtigte, die Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II bezogen (umgangssprachlich: Hartz IV-Empfänger), 112 weniger als Ende 2011. Die Statistik unterscheidet dabei in erwerbsfähige Arbeitslosengeld-II-Empfänger und in nichterwerbsfähige Sozialgeld-Empfänger, wozu meist Kinder und Jugendliche zählen, die mit im Haushalt leben.
Viele Kinder betroffen
Konkret erhielten im Kreis Main-Spessart 712 Männer und 858 Frauen Arbeitslosengeld II und weitere 652 Empfänger Sozialgeld, darunter waren 610 Kinder und Jugendliche (94 Prozent). Bezogen auf alle Leistungsberechtigten lag der Anteil der unter 15-jährigen Empfänger somit bei 27,5 Prozent.
Was die Männer und Frauen betrifft, die zum Stichtag Arbeitslosengeld II (kurz: ALG II) bezogen, waren 224 Empfänger jünger als 25 Jahre (Vorjahr: 262), weitere 848 waren 25 bis 50 Jahre alt (Vorjahr: 889), 205 waren zwischen 50 und 55 Jahre (Vorjahr: 197) und 293 Leistungsberechtigte waren 55 Jahre und älter (Vorjahr: 287).
Nicht alle, die ALG II beziehen, sind tatsächlich arbeitslos. Weder Arbeitslosigkeit noch ein vorheriger Bezug von Arbeitslosengeld (ALG I) sind notwendige Voraussetzung für ALG II-Leistungen. Manche benötigen es, weil ihr regelmäßiges Einkommen nicht zur Deckung des Grundbedarfs ausreicht, sind also Aufstocker.
In der Summe waren zum Jahreswechsel in Bayern insgesamt 411 369 Menschen auf Hilfen nach dem SGB II angewiesen, knapp 8300 weniger als ein Jahr zuvor und knapp 44 000 weniger als zum Jahreswechsel 2010/2011. Umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung lebten zum Stichtag 31. Dezember 2012 bayernweit 3,2 Prozent vorübergehend oder dauerhaft von Hartz IV. Bundesweit ist das der geringste Anteil an Hartz IV-Empfängern. Den höchsten besitzt der Stadtstaat Berlin mit einer Quote von mehr als 16 Prozent.
Im Kreis Main-Spessart fielen die Zahlen in den vergangenen drei Jahren folgendermaßen aus: Ende Dezember 2009 bezogen hier 2840 Menschen ALG II oder Sozialgeld. Im Jahr darauf sank die Zahl auf 2334 und zuletzt waren es nun 2222 Empfänger.
Zuletzt waren rund 27,5 Prozent aller hiesigen Hartz IV-Empfänger Kinder und Jugendliche (Vorjahr: 28,1 Prozent). Landesweit lag der Anteil der unter 15-jährigen Empfänger in beiden vergangenen Jahren bei knapp 28 Prozent.
Insgesamt bezogen in Bayern zum Stichtag 411 369 Menschen Transferleistungen nach dem SGB II, zwei Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Bundesweit waren es 6,0 Millionen Empfänger (minus 1,3 Prozent) – rund 7,6 Prozent der Gesamtbevölkerung.