(jogi) Bei der Betriebsversammlung des Messtechnik-Unternehmens Wenzel Präzision am vergangenen Freitag in Wiesthal blickten die Geschäftsführer Frank Wenzel und Heike Wenzel-Däfler auf das Geschäftsjahr 2008 zurück. Dabei war auch die Wirtschaftskrise ein Thema – auch wenn die Lage bei Wenzel noch besser sei als bei vielen anderen Firmen.
Wenzel ist nach den Worten der Unternehmenschefs ein „kerngesundes, wachsendes Familienunternehmen“. Das Unternehmen verfüge über eine ausreichende Liquidität und eine sehr solide Eigenkapitalbasis – vor allem, weil die Gewinne immer wieder in die Firma zurückgeflossen seien. Im Unterschied zum typisch deutschen Mittelständler, der eine Eigenkapitalquote von 13 Prozent hat, sind es bei Wenzel etwa 50 Prozent – also mehr als dreimal so viel. Jedoch müsse man sich auf die Krise einstellen, warnten Wenzel und Wenzel-Däfler.
Bereits frühzeitig seien Maßnahmen ergriffen worden, um im Falle einer Rezession „krisenfest“ zu sein. Insbesondere die in den letzten Jahren vorangetriebene „Diversifizierung“ mache sich nun bemerkbar. Wenzel hat massiv in neue Produkte für neue Absatzmärkte investiert. Bestes Beispiel dafür ist die Übernahme der Firmen Knotenpunkt und Volumetrik.
Was die Absatzregionen betrifft, sei die Abhängigkeit von Deutschland und Europa deutlich reduziert worden, erklären die Geschäftsführer. So seien China und die USA heute nach Deutschland die wichtigsten Märkte von Wenzel. Dass dort Niederlassungen beziehungsweise eigene Montagestätten gegründet wurden, sei eine „wohl durchdachte und gute Entscheidung“ gewesen, so Frank Wenzel. Die in den USA und China montierten Maschinen seien der „Türöffner“ für die dortigen Märkte und hierdurch würden letztlich auch die Arbeitsplätze in Wiesthal gesichert.
Mit einem dreiteiligen Maßnahmenpaket will Wenzel auf eine mögliche nachlassende Nachfrage antworten. Im Mittelpunkt steht die Einführung von Zeitkonten, die es nach Wenzels Worten ermöglichen sollen, „auf eine veränderte wirtschaftliche Lage beweglicher reagieren zu können“. Außerdem sollen Kosten gesenkt und vorhandene Potenziale besser genutzt werden. Insbesondere für letzteren Punkt gibt es nach Ansicht der beiden Geschäftsführer viele Ansatzpunkte. Allein 2008 seien fünf Firmen übernommen oder neu gegründet worden. Im Mittelpunkt des Jahres 2009 stünden die Konsolidierung, Integration und Stabilisierung der Wenzel-Gruppe.
Die Strategie basiere auf folgenden Faktoren:
• Synergien zwischen den einzelnen Gesellschaften besser nutzen; • von den Vorteilen einer internationaleren Beschaffung profitieren; • den Direktvertrieb weiter ausbauen; • massiv in Forschung und Entwicklung investieren.
Langjährige Mitarbeiter geehrt
Als „wichtigster strategischer Vorteil“ wurde das „erstklassige“ Wenzel-Team gelobt, das im vergangenen Jahr weltweit um 21 Prozent gewachsen ist. Viele von ihnen wurden für ihre lange Betriebszugehörigkeit geehrt: für fünf Jahre: Ina Bernard, Thomas Eckelmann, Maximilian Emrich, Christoph Fiederling, Ralf Hock, Hans-Peter Kraft, Thorsten Spemann; für zehn Jahre: Thomas Amend, Klaus Dorn, Thomas Grimm, Volker Kauert, Tino Münster, Stefan Staab, Christian Wenzel, Thomas Werner; für 15 Jahre: Dirk Amend, Torsten Krimm; für 20 Jahre: Dirk Schmidt, Jürgen Semmler; für 30 Jahre: Horst Steiner; für 35 Jahre: Edgar Karl; für 40 Jahre: Helga Wenzel.