Zwei Männer, Peter Bauerfeind (56) und sein Schwager Emil Daumberger (63), reparierten für den Vogelschutzverein Karlstadt gerade einen Vogelkasten, als Bauerfeind eine Person im Main treibend mit dem Kopf nach oben sah. Er hielt ihn nach eigener Schilderung für einen der beiden Gesuchten, die am Mittwoch zwei Großeinsätze bei Veitshöchheim und Zellingen ausgelöst hatten (wir berichteten).
Die beiden Karlstadter sowie die Gambacherinnen Dana Goldbach und Martha Bolkart-Mühlrath, die am Radweg joggten, folgten am Ufer der treibenden Person. In der Linkskurve, die der Main etwa unterhalb des Edelweiß macht, wurde der Mann fast ans Ufer getrieben. "Wir warfen Äste, um den Mann ans Ufer zu bekommen. Plötzlich drehte sich der Körper, Das Gesicht war unter Wasser, dann drehte sich der Körper wieder nach oben", berichtet Bauerfeind der Main-Post. Um den Mann, der sich plötzlich bewegte, greifen zu können, stieg Bauerfeind bis zum Bauch ins eiskalte Wasser.
"Wir vier bildeten dann eine Kette und zogen den Mann an Land. Wir legten ihn in die stabile Seitenlage und
sahen, dass der Mann lebt", erzählt Bauerfeind. Der Bewusstlose wurde vom eintreffenden Notarzt versorgt.
Um 9.31 Uhr kam die Meldung bei der Polizei an, dass der Mann gerettet sei, berichtet Polizeihauptkommissar Thomas Miebach, von der Karlstadter Polizeiinpektion.
Die alarmierten Feuerwehren aus Karlstadt, Himmelstadt und Gemünden sowie das ausgerückte THW, die Wasserrettung Main-Spessart sowie der Rettungswache des Roten Kreuzes waren schnell vor Ort am Radweg, wo der stark unterkühlte Mann gewärmt wurde, berichtet Kreisbrandinspektor Georg Rumpel. Mit dem Rettungshubschrauber wurde der Mann in eine Klinik geflogen.
Die näheren Umstände, wie der 62-Jährigen in den Main kam, sind noch nicht geklärt. Der Mann soll noch nicht ansprechbar sein. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Unterfranken in Würzburg ist ein Fremdverschulden nach den inzwischen vorliegenden Erkenntnissen allerdings auszuschließen.