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KARLSRUHE: Angeklagte entzieht Mandat

KARLSRUHE

Angeklagte entzieht Mandat

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    (lsw) Der Geldwäsche-Prozess gegen die Ex-Frau des FlowTex-Betrügers Manfred Schmider muss erneut verschoben werden. Wie das Karlsruher Landgericht am Mittwoch mitteilte, hat die 62-Jährige „überraschend“ ihrem Verteidiger das Mandat entzogen. Der für kommenden Donnerstag, 18. Juni, geplante Termin muss deshalb aufgehoben werden.

    Eigentlich hätte der Prozess schon am 3. Juni beginnen sollen. Da hatte sich die Angeklagte aber krankgemeldet. Mit einem neuen Termin wird frühestens in einigen Wochen gerechnet, da sich der neue Verteidiger in die „sehr umfangreiche Verfahrensakte“ einarbeiten muss.

    Die Frau wird unter anderem beschuldigt, nach der Verhaftung ihres damaligen Ehemanns im Februar 2000 fünf Millionen Schweizer Franken (3,3 Millionen Euro) von einem Konto abgezweigt zu haben. Der Betrag soll aus den FlowTex-Scheingeschäften mit nicht vorhandenen Horizontal-Bohrgeräten stammen. Die Frau soll außerdem einem Anwalt ein Chagall-Gemälde ihres Mannes übergeben haben, das dieser mit ergaunertem Geld gekauft hatte. Sie habe damit ein sechsstelliges privates Darlehen sichern wollen – statt das Kunstwerk dem Insolvenzverwalter zur Verfügung zu stellen, wirft ihr die Staatsanwaltschaft vor.

    Geldwäsche kann mit Haft zwischen drei Monaten und fünf Jahren bestraft werden.

    Der FlowTex-Skandal gilt als einer der größten Fälle von Wirtschaftskriminalität in Deutschland. Bevor der Schwindel im Jahr 2000 aufflog, hatte das FlowTex-Firmenimperium unter Schmiders Führung mit den Luftgeschäften bei Banken und Leasingfirmen einen Schaden von mehr als zwei Milliarden Euro verursacht.

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