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GRÜNSFELD: Anonymes Urnenfeld am Friedhof ab sofort verfügbar

GRÜNSFELD

Anonymes Urnenfeld am Friedhof ab sofort verfügbar

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    Bürgermeister Joachim Markert erläuterte dem Gemeinderat das neue anonyme Urnenfeld im Grünsfelder Friedhof.
    Bürgermeister Joachim Markert erläuterte dem Gemeinderat das neue anonyme Urnenfeld im Grünsfelder Friedhof. Foto: Foto: Matthias Ernst

    Urnenbestattungen werden immer beliebter. Rund 60 Prozent aller Gräber sind mittlerweile Urnengräber in Baden-Württemberg. In ganz Deutschland ist die Anzahl sogar noch höher und liegt bei 69 Prozent. Großstädte wie Berlin haben fast keine Erdbestattungen mehr. Hier liegt die Häufigkeit von Urnenbestattungen bereits bei 95 Prozent.

    Diesem Trend will auch die Stadt Grünsfeld nicht im Wege stehen, selbst wenn hier noch relativ viele herkömmliche Sargbestattungen üblich sind. Seit Jahren schon kann man in „normalen“ Erdgräbern die Urnen von Verstorbenen bestatten lassen. 470 Euro kostet so ein Urneneinzelgrab, gemietet für 15 Jahre. Auch ein „Mehrurnengrab“ für bis zu vier Urnen ist am Friedhof hinter der Kirche verfügbar. Auch hier beträgt die Mietzeit 15 Jahre.

    Nun stellte Bürgermeister Joachim Markert dem Gemeinderat bei einem Außentermin ein anonymes beziehungsweise teilanonymes Urnenfeld vor. Die Anregung zu diesem Urnenfeld in unteren Bereich des Friedhofes kam aus dem Gemeinderat selbst. Im Februar dieses Jahres wurden verschiedene Ideen vorgestellt, im März die jetzige Ausführung vom Gemeinderat beschlossen.

    Das fertige Werk, das von Harald Kuhn geschaffen wurde, gliedert sich in drei Stelen. Die mittlere trägt ein Metallkreuz, an der rechten Stele ist eine Vorrichtung zum Anbringen von Schildern mit Namen und Geburts- und Sterbedaten der Begrabenen vorgesehen. Die linke Stele ist zur Aufnahme von Blumenschmuck vorgesehen. Die Ausführung der Stelen erfolgte in heimischem Muschelkalk. In dem Massengrab kann man sich komplett anonym bestatten lassen oder eben „teilanonym“. Man liegt zwar dann mit anderen Verstorbenen in einem großen Grab, aber teilanonym heißt, so der Bürgermeister, dass eine Metalltafel mit Namen und Geburts- und Sterbedatum an der Stele angebracht wird. So ein Massenurnengrab kostet in Grünsfeld 250 Euro, bei einer Laufzeit von 15 Jahren. Hinzu kommt noch bei Bedarf das Metallschild für 60 Euro. Dies wird zentral bei der Stadt Grünsfeld gestaltet und erstellt, damit eine Einheitlichkeit gewahrt bleibt.

    Markert sieht durch die Zunahme von Urnenbestattungen auch Vorteile. So gewinnt man mehr Platz auf dem Friedhof und kann ihn länger nutzen. Vor Jahren war schon geplant, den Friedhof zu vergrößern, dieses Ansinnen ist nun vom Tisch. Mit der Eröffnung des Urnenfeldes ist man auf jeden Fall für die nächsten Jahre gerüstet, denn noch sind alle 88 Plätze frei.

    In der Gemeinderatssitzung selbst, die auf Wunsch der Gemeinderäte extra einberufen wurde, ging es im öffentlichen Teil nur noch um Bausachen. So genehmigte der Gemeinderat den Neubau einer Kalt-Lagerhalle im Gewerbegebiet „IPOT“ am Walthersberg. Damit wird das letzte freie Grundstück auch noch bebaut, trotz des Umstandes, dass über dem Grundstück eine 83 KV-Stromleitung verläuft. Bürgermeister Markert signalisierte jedoch, dass man schon an einer Erweiterung des Gewerbegebietes arbeite. Das Regierungspräsidium in Stuttgart habe schon Zustimmung zu einer Erweiterung um 26 Hektar signalisiert. Damit kann die Erfolgsgeschichte des IPOT weiter geschrieben werden. In der neuen Halle sollen Gartenmöbel, Gartenzäune und Zubehör der Firma Estexo gelagert werden, welche als Mieter auftritt. Bauherr ist die Firma E+D Vermietung & Verpachtung GbR. Die Halle wird eine Grundfläche von 1260 Quadratmetern haben und die Höhe beträgt an der Front neun Meter, an der Rückseite 5,5 Meter. Hierzu erging einstimmig die Genehmigung.

    Ebenso einstimmig wurde der Aufstellung von vier Containern mit Überdachung bei der Öhlmühle in der Leuchtenbergstraße zugestimmt. Hier stehen bereits zwei Container zur Lagerung von Ölkuchen offen herum und mit der Überdachung will man der Lärmbelästigung durch das Kühlaggregat entgegenwirken. Die für das Bauvorhaben notwendigen Retentionsflächen, weil das Gelände im Überschwemmungsgebiet HQ100 liegt, werden von der Stadt Grünsfeld im Rahmen des Hochwasserregisters im Bereich des Wittigbaches bereitgestellt.

    Im nichtöffentlichen Teil beschäftigte sich der Gemeinderat intensiv mit dem Bildungscampus und den Störstellen, die nach wie vor vorhanden sind. So kamen neue Wünsche der Schule hinzu, die eine weitere Umplanung notwendig machen und auch der Baufortschritt wird vom technischen Ausschuss und einigen besonders geeigneten Gemeinderäten mit Argusaugen überwacht und begleitet, damit die gesteckten Ziele auch erreicht werden können.

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