Als das Wahlergebnis verkündet wurde, stand Bürgermeister Marcus Wessels lauschte den Zahlen, die Herbert Reinhard vom Wahlausschuss verkündete. Wessels war in den letzten acht Jahren bereits Bürgermeister der kleinsten Gemeinde im Main-Tauber-Kreis gewesen und stellte sich ohne Gegenkandidaten zur Wiederwahl. Ein zwischenzeitlich aufgetauchter Bewerber hatte seine Kandidatur zurückgezogen. Die Wahlbeteiligung lag bei sehr guten 44,8 Prozent und dabei entfielen auf Wessels 88,9 Prozent, so das vorläufige Endergebnis des Wahlausschusses.
"Ich bin froh, dass so viele Bürgerinnen und Bürger zur Wahl gegangen sind", zeigte sich Wessels überrascht. "Ich freue mich wahnsinnig auf die nächsten acht Jahre", fuhr er fort, denn auf die Gemeinde kommen viele Aufgaben zu. Von der Erweiterung des Kindergartens über die Ansiedlung von Gewerbe bis zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, reichen die Themen, denen sich Wessels und der Gemeinderat stellen müssen. Diesem Gemeinderat zollte Wessels hohen Respekt: "Mit euch kann man vortrefflich streiten, aber danach vertragen wir uns wieder und arbeiten an der Sache weiter."
Fehlender Festzug aufgrund der Pandemie
Auch der Verwaltung sprach der Bürgermeister eine hohe Kompetenz zu. Das konnte auch Kämmerer Timo Arnold bestätigen, der für die Verwaltung sprach. Er selbst sei zwar nur kurz in der Verwaltung tätig, schätze aber an Wessels, dass die Tür zum Büro für jeden, egal ob Mitarbeiter, Mitarbeiterin oder Bürger und Bürgerin, immer offen stehe. Das sah auch Herbert Reinhard so, der als Vertreter der Feuerwehr und der örtlichen Vereine ein Grußwort sprach. "Heute stehen wir, Institutionen und Vereine, wieder hier und gratulieren dir zur Wiederwahl. Ich denke wir lagen mit unserer Wahl vor acht Jahren nicht sonderlich falsch, was durch die Tatsache gestärkt wurde, dass sich niemand traute, gegen dich zu kandidieren", nahm er Bezug auf die vergangene Wahl.
Reinhard bedauerte, dass der sonst übliche Festzug zum Wohnhaus des Bürgermeisters und das übliche Pflanzen eines "Schulzenbaumes" entfallen mussten. "Sie haben eine gute Wahl getroffen", lobte Landrat Christoph Schauder die Wittighäuser Bürger und Bürgerinnen. Eine Wahlbeteiligung um die 50 Prozent bei nur einem Kandidaten und bei den derzeitigen Verhältnissen sei "alles andere als selbstverständlich". Er habe hohen Respekt vor einem Bewerber, der sich für ein kommunales Amt bewirbt. Bei all den Anfeindungen, die einem in diesem Amt entgegengebracht werden, bis hin zu Drohungen, sei die Kandidatur kein Selbstläufer.
Neben den Bürgern und Bürgerinnen waren auch die Wittighäuser Musikanten und die Musikkapelle Vilchband am Plan erschienen und spielten dem alten und neuen Rathauschef unter der Leitung von Thomas Landwehr ein Ständchen. "Das könnte ich öfter hören, dass die Wittighäuser und Vilchbander zusammen spielen", schließt Wessels ab.



