Noch bis gegen Ende November stellt Johann Stadler eine kleine Auswahl seiner Sammlung antiker Spielzeug- und Modell-Dampfmaschinen - hergestellt in der Zeit von 1890 bis 1950 - im Schaufenster der Stern-Apotheke am Marktplatz in Tauberbischofsheim aus, die schon seit Jahren vor allem lokalen Künstlern und Sammlern eine Plattform bietet.
Vor Jahren wurde Johann Stadler von einem Bekannten gefragt, ob er seine alte, defekte Dampfmaschine instandsetzen und die Funktionsfähigkeit wieder herstellen könne. Nachdem dies gelang, begann er sich für ähnliche Objekte zu interessieren. Er erwarb verschiedene Exemplare auf Flohmärkten, aus dem Internet, oder es wurden ihm solche Maschinen von Menschen angeboten, die von seinem Hobby erfahren hatten.
Er fand Gefallen daran, solch altes Blechspielzeug zu restaurieren und wieder in einen funktionstüchtigen Zustand zu versetzen. Mittlerweile umfasst seine Sammlung circa 35 Maschinen, darunter auch größere Modelldampfmaschinen. An eine Erweiterung der Sammlung ist derzeit nicht gedacht, da nach Auffassung seiner Ehefrau die Platzkapazität in der Wohnung erschöpft sei.
Spielzeugdampfmaschinen zählten zum ersten technischen Spielzeug für Jungen, während sich Mädchen mit Puppenstuben und Miniatur-Kochherden beschäftigten.
Alle bekannten Nürnberger Spielzeughersteller und Märklin in Göppingen begannen um 1870 mit der Produktion dieser Maschinen in Großserienfertigung, welche dann auch mit der Bezeichnung: Made in Germany - in aller Welt vertrieben wurden. Die Gestaltung und Funktion dieses Spielzeugs orientierte sich an den großen originalen Dampfmaschinen, welche im Zuge der aufstrebenden Industrialisierung eingesetzt waren. Der Umgang mit diesem Spielzeug war aber nicht ungefährlich, denn es wurde mit offenem Feuer (Spiritusbrenner) und heißem Dampf hantiert.
In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden dann die Spielzeugdampfmaschinen zunehmend von der Modelleisenbahn verdrängt. Es werden aber auch heute noch Spielzeugdampfmaschinen hergestellt und angeboten.
Kontakt zu Johann Stadler per E-Mail: doha@ freenet.de