Am Abend der Abstimmung zu Stuttgart 21 haben sich Politiker im Main-Tauber-Kreis zum Ergebnis geäußert. Über die Wahlbeteiligung von über 40 Prozent im Main-Tauber-Kreis freute sich Joachim Thees, Kreisvorsitzender der SPD, obwohl ihm der Ausgang der Abstimmung leid tut: „Das Volk hat gesprochen. Das schafft Klarheit“, sagte Thees im Gespräch mit der Main-Post. „Allerdings bügeln wir damit nur Fehler von früher aus. Die Beteiligung der Bürger hätte ein paar Jahre früher stattfinden müssen.“ Trotzdem, so Thees, sei die Möglichkeit einer Volksabstimmung für die Menschen sehr wichtig gewesen.
Sylvia Schmid von Bündnis 90/Die Grünen im Main-Tauber-Kreis, ist ebenso wie Joachim Thees enttäuscht, sagte aber: „Natürlich werden wir diese Entscheidung auf politischer Ebene respektieren.“ Am Thema direkte Demokratie wolle ihre Partei aber weiter dran bleiben und sich bemühen, das Quorum für künftige Volksabstimmungen zu senken. „Ob sich allerdings alle Gegner von Stuttgart 21 mit der Niederlage abfinden werden, bleibt abzuwarten. Sicher wird es auch weiter Proteste geben, die aber nach wie vor gerechtfertigt wären.“ Sylvia Schmid hofft, dass das Projekt letztendlich doch noch scheitern werde, und zwar an der Frage der Finanzierung.
Der CDU-Landtagsabgeordnete aus dem Main-Tauber-Kreis, Wolfgang Reinhart, ist hingegen zufrieden mit dem Ergebnis der Abstimmung. Die Menschen in Baden-Württemberg hätten damit Weitsicht bewiesen, teilte der Politiker in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Es gebe nun absolute Rechtssicherheit. „Ich bin erleichtert, dass uns nun ein langwieriges und milliardenteures Schadensersatzverfahren erspart bleibt.“ Es freue ihn überdies, dass die Menschen im Main-Tauber-Kreis trotz der räumlichen Entfernung zu Stuttgart mit ihrer hohen Wahlbeteiligung Verantwortungsbewusstsein bewiesen hätten, so Reinhart.