Der Schülerwettbewerb „Kreative Köpfe 2012“ startete im März dieses Jahres. Jetzt wurden die Preisträger im Beisein von Initiator Dr. Manfred Wittenstein in Distelhausen geehrt.
Über drei Monate haben die Schüler getüftelt, entworfen, konstruiert – und nun stehen ihre Prototypen in der Alten Füllerei. Darunter eine blaue Tonne, in deren Deckel ein Reißwolf integriert ist, oder die Senioren-Parkbank mit Aufstehhilfe. „Als wir Kontakt mit dem Sanitätshaus Seitz aufgenommen haben, sind wir der Lösung einen ganzen Schritt näher gekommen“, erklärt der erst 14-jährige Stefan Firzlaff, der tatkräftig nicht nur von der Spezialmöbelfabrik VS und Weinig, sondern vor allem auch von seinem Vater unterstützt wurde. Zwischendurch habe man schon mal aufgeben wollen, so der Vater. Doch nun steht die Parkbank mit Aufstehhilfe da und jeder der will, kann sie ausprobieren. Irgendwann, wenn letzte technische Feinheiten noch ausgeführt wurden, will Stefan die Bank, den Prototypen, einem Seniorenheim schenken.
Nicht weniger kreativ zeigten sich die Erfinder der selbstgeschriebenen App für die richtige Schuhgröße oder die des Wasserkraftwerkes für Zuhause, bei dem Regenwasser ein Rad antreibt, der Scheibenwischer für eine verschmutzte Solaranlage oder eine Massageweste – innovativ sind die Ideen und ihre Umsetzungen allemal. Dank der tatkräftigen Hilfe von regionalen Firmen haben diese Ideen laufen gelernt. 17 davon wurden am Mittwoch mit einem Preis ausgezeichnet. So wie die Idee von Franz Seubert. Er entwickelte einen Einkaufswagen samt Waage. Nachdem der Kunde seine Einkäufe selbst über den Scanner gezogen hat, kommt der Waage eine Art Kontrollfunktion zu. Seubert bekam dafür den ersten Preis in der Kategorie „Technische Realisierung“. In insgesamt fünf Kategorien wurden Preise vergeben. Darunter in der Rubrik „Innovation und Kreativität“ an Carolin Baumann und Verena Endres für ihren umblätternden Notenständer, bei dem sie sich die Gecko-Technik zunutze machten.
„Lassen Sie nicht locker. Bleiben Sie dran“ munterte der Initiator des Wettbewerbs, Dr. Manfred Wittenstein, die jungen Tüftler auf. Er wünschte sich, „dass irgendwann einer von Ihnen so Feuer fängt, dass in etwa 15 Jahren ein wirklicher Nobelpreisträger daraus hervorgeht.“
„Ihr könnt viel mehr als ihr selbst wisst“, auch Jurymitglied Professor Peter Geschwendner von der Uni Stuttgart appellierte an die jungen Preisträger. Eine von ihnen ist Melina Graner. Sie ist Schülerin am Matthias-Grünewald-Gymnasium und hat ihre Abrasionsprotektive Dentalschiene aus dem Wettbewerb 2011 weiterentwickelt. Diese Schiene gegen das Zähneknirschen ist mit speziellen Eigenschaften versehen. Für die Umsetzung bis zum Prototypen hat Graner sogar Kontakt zu verschiedenen Universitäten aufgenommen. Und weil diese Arbeit äußerst wissenschaftlich in keine Kategorie des Wettbewerbs passt, bekam Melina Graner dafür einen Sonderpreis.
„Der eigentliche Rohstoff dieses Landes ist das, was die jungen Menschen im Kopf haben“, so Bürgermeister Wolfgang Vockel. Wie er ließen sich beispielsweise Bürgermeister Alfred Beetz aus Grünsfeld oder Lothar Lauer, Leiter der AWMT und vor allem Dr. Manfred Wittenstein im Anschluss an die Prämierung von den Exponaten begeistern.
Die Hauptpreise
1. Hauptpreis: Georg Stumpf (Gewerbliche Schule Tauberbischofsheim mit technischem Gymnasium), Energieeinsparung durch variable Lichtabsorbtion
2. Hauptpreis: Tobias Groß (Martin-Schleyer-Gymnasium Lauda-Königshofen), Papiertonne mit Reißwolf
3. Hauptpreis: Katharina Oberst und Elena Hauck (Matthias-Grünewald-Gymnasium Tauberbischofsheim) Rollen-/Kufenleiste für Schuhe.
Den Schulpreis erhielt zum wiederholten Mal das Matthias-Grünewald-Gymnasium.