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WITTIGHAUSEN: Die Wittighäuser verstehen sich aufs Feiern

WITTIGHAUSEN

Die Wittighäuser verstehen sich aufs Feiern

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    Feuerlöschwesen anno dazumal: Beim Festzug 125 Jahre Feuerwehr Vilchband waren historische Geräte zu bestaunen.
    Feuerlöschwesen anno dazumal: Beim Festzug 125 Jahre Feuerwehr Vilchband waren historische Geräte zu bestaunen. Foto: Matthias Ernst

    Was gab es nicht alles zu berichten in diesem Jahr aus der Gemeinde Wittighausen. Das Jubiläum zum 125-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Vilchband gehört sicher dazu. Was hatten die Wehrmänner und -frauen nicht alles auf die Beine gestellt bei ihrem viertägigen Fest. Ein großes Festzelt wurde auf dem ehemaligen Sportplatz aufgestellt und an allen vier Tagen hatten die Floriansjünger volles Haus. Als Höhepunkt hatten sie die Troglauer Buam mit ihrer „heavy Volksmusik“ engagiert, aber auch die weiteren Veranstaltungen wie Modenschau, Zugmaschinenausstellung oder Tag der Senioren waren ein Erfolg. Eine Gemeinde, die sich traut zwei Festumzüge durch den Ort zu veranstalten, muss ein großes Selbstbewusstsein haben. Vilchband hatte es und jeweils rund 50 Gruppen marschierten am Jubiläumswochenende mit musikalischer Begleitung durch den Ort.

    Wenn mittelalterlich gekleidete Menschen im Dorf anzutreffen sind, dann ist es wieder einmal soweit: Der Seligenstädter Kaufmannszug macht Station in Wittighausen. 19 Fuhrwerke nach historischen Vorbildern und rund 200 Personen jeden Alters machten eine Nacht Station in Wittighausen auf ihrem Weg von Augsburg nach Seligenstadt am Main. Basierend auf einer seit dem 11. Jahrhundert bestehenden Tradition entschieden sich vier wagemutige Männer, diesen Zug wieder aufleben zu lassen. Seit 2003 ziehen sie alle vier Jahre in 14 Tagen von Augsburg oder Nürnberg nach Seligenstadt zum dortigen Geleitfest. Und immer ist Wittighausen eine Station auf der Reise. Die Wittighäuser legten sich gewaltig ins Zeug und bereiteten den Platz neben der Schule für die Gäste vor.

    Klar, dass dieses Spektakel viele Menschen sehen und erleben wollten. Man zählte über 1000 Besucher an einem normalen Werkstag. Viele der Besucher hatten sich ebenfalls mittelalterlich gekleidet und drückten so ihre Sympathie für die „Kaufleute“ aus. Freundschaftliche Bande werden übrigens auch außerhalb des Zuges gepflegt. So war kürzlich eine Abordnung der Seligenstadter in Wittighausen und hielt Ausschau nach alten Fuhrwerken und Rädern.

    Ein neues Baugebiet „am Bären“ in Unterwittighausen hat der Gemeinderat auf den Weg gebracht. Mit einer ersten Stufe von 14 Bauplätzen will die Gemeinde sich fit machen für neue Bürger, die hier eine hervorragende Infrastruktur antreffen, wie der Rat immer wieder betonte. Auch in den anderen Ortsteilen Oberwittighausen, Poppenhausen und Vilchband ist rege Bautätigkeit wahrzunehmen. Nicht nur Einheimische bauen hier, auch Naturliebhaber und Ruhesuchende wollen in der kleinsten Gemeinde im Landkreis leben.

    Wittighausen engagiert sich auch bei der Anschlussunterbringung von Flüchtlingen. Derzeit sind zwei Personen im Ort untergebracht, die sich bereits gut in die Gemeinschaft einbringen. Im kommenden Jahr sollen weitere Flüchtlinge kommen, sobald das Landratsamt die Containersiedlung erstellt hat. Auch diese Menschen werden von der Infrastruktur des Ortes profitieren und die Einwohnerzahl wachsen lassen, ebenso wie der Ortsteil Poppenhausen, der rein statistisch die höchste Geburtenrate im Landkreis besitzt.

    Mit Hubert Baumeister hat Vilchband und ganz Wittighausen einen Mann mit Vorbildfunktion verloren. Der Verstorben war in fast allen Vereinen aktiv und brachte sich immer wieder in die Gemeinschaft ein.

    Feiern steht in Wittighausen groß im Kurs, sei es beim Weihnachtsmarkt, der mittlerweile über die Grenzen bekannt ist, beim Sommerfest der Wittighäuser Musikanten oder beim Wittighäuser Weindorf, das zum dritten Mal vom SV Wittighausen und seinen Partnern veranstaltet wurde und wegen seiner Originalität prämiert wurde.

    Apropos SV Wittighausen: Dieser Verein hatte in diesem Jahr Besuch vom Weltklasse-Stabhochspringer Danny Ecker. Der Hauptpreis eines Preisausschreibens um das beste Video einer sportlichen Gemeinde fiel an Wittighausen und so war der ehemalige Europameister und Olympiateilnehmer einen ganzen Tag auf dem Sportplatz mit den Wittighäusern zusammen.

    Ein historisches Bauwerk wurde im März des vergangenen Jahres freigelegt – der Felsenkeller. Alte Aufzeichnungen und Berichte hatten von einem Eiskeller unter dem alten Weinberg berichtet. Mit der Hilfe vieler Bürger wurde der Eingang freigelegt und ist jetzt ein Kleinod, das am Radweg nach Kirchheim liegt.

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