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Grünsfeld: Edgar Weinmann ist Grünsfelder Ehrenbürger

Grünsfeld

Edgar Weinmann ist Grünsfelder Ehrenbürger

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    Urkunde für einen verdienten Grünsfelder: Der neue Ehrenbürger Edgar Weinmann mit seiner Frau Brunhilde und Laudator Willi Dürrnagel (links) sowie Bürgermeister Joachim Markert.
    Urkunde für einen verdienten Grünsfelder: Der neue Ehrenbürger Edgar Weinmann mit seiner Frau Brunhilde und Laudator Willi Dürrnagel (links) sowie Bürgermeister Joachim Markert. Foto: Matthias Ernst

    Eigentlich sollte die Ernennung von Edgar Weinmann zum Ehrenbürger schon beim Neujahrsempfang seiner Heimatstadt Grünsfeld Anfang dieses Jahres stattfinden. Der Rahmen wäre passender gewesen, bedauerte Bürgermeister Joachim Markert. Aber wegen der Corona-Einschränkungen war das nicht möglich. So musste eine Gemeinderatssitzung in der Stadthalle herhalten, um einen Mann zu ehren, der sich um Grünsfeld und seine Ortsteile viele Jahrzehnte verdient gemacht hat.

    Weinmann ist nach Alfred Beetz erst die zweite Persönlichkeit, der diese hohe Wertschätzung seitens der Stadt entgegengebracht wird.  "Bei Edgar Weinmann gehen mir allerdings die Superlative aus, denn er legte ein beispielloses ehrenamtliches Engagement an den Tag". Und dann zählte Markert die vielen Verdienste auf, die Edgar Weinmann in den vergangenen Jahrzehnten erlangt hat.

    Edgar Weinmann bei einer Stadtführung als "Sekretär", bei der interessantes aus der Grünsfelder Geschichte vermittelt wird.
    Edgar Weinmann bei einer Stadtführung als "Sekretär", bei der interessantes aus der Grünsfelder Geschichte vermittelt wird. Foto: Archivfoto: Matthias Ernst

    Der bald 90-Jährige interessierte sich schon seit Kindesbeinen für die heimische Geschichte, für Kunst und Kultur. So war er bereits mit 19 Jahren Gründungsmitglied des im Dezember 1950 aus der Taufe gehobenen Verkehrs- und Kulturverein. Ganze 38 Jahre war er dort der Vorsitzende. "Edgar Weinmann ist es zu verdanken, dass der Stadt Grünsfeld so viele sakrale und profane Gegenstände erhalten blieben. Die Sammlungen weltlicher und kirchlicher Objekte aus der Stadtgeschichte waren zuvor in der Heimatstube im Zehntgebäude ausgestellt und erhielten im ‚Museum im Amtshaus‘ einen neuen Platz", führte Markert aus. Dieses Gebäude konnte die Stadt 1990 unter Bürgermeister Alfred Beetz erwerben und dank großzügiger Unterstützung von Land und Landkreis sanieren.

    Flurdenkmale restauriert

    Zahlreiche Flurdenkmale in der Gesamtgemeinde und in den Nachbargemeinden konnten durch das Zutun von Edgar Weinmann gesichert und restauriert werden. Und auch viele historische Gegenstände im Rathaus der Stadt, wie eine Lutherbibel aus dem Jahr 1756, mehrere Madonnen und Pietas oder ein schmiedeeiserner Ausleger gehen auf eine Initiative von Weinmann zurück.

    "Edgar Weinmann leistet nach wie vor unschätzbare Dienste für seine Heimatstadt Grünsfeld", lobte Bürgermeister Markert den neuen Ehrenbürger. Laudator Willi Dürrnagel, Würzburger Stadtrat seit 49 Jahren, Stadtführer und Sammler Würzburger Geschichte, fragte: "Wie kann eine Person so viel leisten". Denn neben seiner Arbeit bei der Südgetränke GmbH war Weinmann ein unermüdlicher Kämpfer für seine Heimatstadt. Neben der Arbeit im Kulturverein gehört dazu auch der Aufbau der Narrengilde, deren Präsident Edgar Weinmann von 1960 bis 1981 war. Auch zu den Partnerstädten Pfreimd und Leuchtenberg hält der neue Ehrenbürger lange und intensive Verbindungen.

    Führungen mit dem Nachtwächter

    Seit 2014 ist er als Sekretär zusammen mit seinem Nachtwächter Hermann Freitag in der Stadt unterwegs und bringt interessierten Besuchern die Grünsfelder Geschichte näher. Mittlerweile hätten gut 2500 Personen an diesen Führungen teilgenommen, so Bürgermeister Markert. Dabei erzähle er so plastisch von den Geschehnissen in der Stadt, dass die Zuhörer sich gut in die frühere Lebenssituation einfinden können.

    "Was ich tun kann, werde ich weiter tun", erwiderte der neue Ehrenbürger. Er war vollkommen gerührt ob der Ehrung. "Es ist für mich und meine Familie eine große Ehre" und erinnerte an Pfarrer Ludwig Englert, der ihn für die Geschichte sensibilisiert hatte und an den Würzburger Historiker Dr. Rudolf Kuhn.

    Bürgermeister Joachim Markert übergibt die Ehrenbürgerurkunde an Edgar Weinmann und dessen Frau Brunhilde.
    Bürgermeister Joachim Markert übergibt die Ehrenbürgerurkunde an Edgar Weinmann und dessen Frau Brunhilde. Foto: Matthias Ernst

    Und Weinmann wäre nicht Weinmann, wenn er zu der Ehrung nicht selbst ein Geschenk mitgebracht hätte. Viel sei von der alten Grünsfelder Stadtbefestigung nicht erhalten geblieben, berichtete er. Mehrere Brände im 19. Jahrhundert hätten viel zerstört. Erhalten geblieben sei allerdings der Schlüssel zum Unteren Tor, der viele Jahre in Privatbesitz gewesen war. Diesen konnte Weinmann bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts erwerben und nun schenkte er ihn der Stadt, die dafür sicher einen Ehrenplatz finden wird.

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