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LAUDA: Erster Poetry Slam beim Laudaer Weinfest

LAUDA

Erster Poetry Slam beim Laudaer Weinfest

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    Wortgewandt: Der Organisator und gebürtige Königshöfer Christian Ritter
    Wortgewandt: Der Organisator und gebürtige Königshöfer Christian Ritter Foto: Foto: Jérôme Umminger

    Zum 60. Landesjubiläums Baden-Württembergs sind am frühen Samstagabend die modernen Dichter in Lauda eingefallen. Und was für welche. „So manche Großstadt wäre da sicher neidisch“, sagte der aus Königshofen stammende Organisator des Poetry Slams, Christian Ritter. Im Finale standen sich eine Schweizer Emanze und ein bayrisch-wortgewandter Wirbelwind gegenüber.

    Direkt unterhalb des Rathausbalkons gab sich die deutschsprachige Creme de la Creme der modernen Dichtkunst die Klinke in die Hand. Da war zum einen der Organisator Christian Ritter selbst. Der zwar nur außer Konkurrenz einen Text vortrug, das Publikum dennoch gekonnt auf den poetischen Wettbewerb einstimmte. Immerhin wurde der Diplom-Germanist 2009 deutscher Vize-Meister und war bis vor wenigen Wochen amtierender Bayernmeister.

    Poetischer Schlagabtausch

    Bis zum Finale entschied eine aus dem Publikum rekrutiert fünfköpfige Jury über Sieg oder Niederlage der sechs Slammer. Unter diesen fanden sich nicht nur der amtierende baden-württembergische Meister, Tobias Gralke, der amtierende Bayernmeister, Max Kennel, sondern unter anderem auch der aktuelle deutschsprachige Meister Nektarios Vlachopoulos. Daneben traten Indiana Jonas aus Heidelberg, Bo Wimmer aus Marburg und mit Hazel Brugger aus Zürich sogar eine Schweizerin an.

    Mal wortgewandt und heiter, mal in Reimform fabulierend, lieferte sich das deutschsprachige Sextett einen poetischen Schlagabtausch. Die Texte: manchmal bizarr-abstrakt. Manchmal mitten aus dem Leben gerissen. Äußerst beliebt bei allen Teilnehmern: die Lauda-Wortspiele a la „Soll ich Lauda reden?“ oder „Hier sind ja Lauda nette Leute.“

    Eröffnet wurde der Wettstreit von Tobias Gralke, der gleich seinen ersten Text verbockte. Abgestraft von der Jury, flog er gleich in der ersten Runde aus dem Wettbewerb. Besser machten es Max Kennel, Hazel Brugger, Nektarios Vlachopoulos und Indiana Jonas, die mit ihren Texten über das Lehrersein, den letzten Suff oder die Schweizer Emanzinnengruppe ins Halbfinale einzogen. Im Finale standen sich schließlich die misanthropisch daherkommende Schweizerin Brugger und der bayrische Zungenakrobat Kennel gegenüber, der schneller zu sprechen schien als sein Schatten. Schließlich ging es ums Ganze: ein Märchenbuch vom Flohmarkt für zwei Euro.

    Kein eindeutiger Sieger

    Die beiden Kontrahenten schenkten sich nichts. Im Finale entschied dann nicht mehr die fünf-köpfige Jury, sondern das gesamte Publikum via Klatschvotum. Zum Inhalt der Finaltexte sei nur so viel gesagt: Es ging weit unter die Gürtellinie. Trotz mehrfacher Klatschmessung mit zweisekündigem Power-Klatschen war kein eindeutiger Sieger erkennbar. Letztendlich mussten sich die beiden Finalisten das Märchenbuch teilen.

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