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Wittighausen: Gemeinsame Kläranlage ist gut im Schuss: Anlage war bei ihrer Gründung ihrer Zeit weit voraus

Wittighausen

Gemeinsame Kläranlage ist gut im Schuss: Anlage war bei ihrer Gründung ihrer Zeit weit voraus

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    Die gemeinsame Kläranlage von vier Kommunen aus Bayern und Baden-Württemberg gilt auch nach über 40 Jahren Betriebseröffnung noch immer als vorbildlich.
    Die gemeinsame Kläranlage von vier Kommunen aus Bayern und Baden-Württemberg gilt auch nach über 40 Jahren Betriebseröffnung noch immer als vorbildlich. Foto: Matthias Ernst

    Seit vielen Jahren betreiben die Gemeinden Wittighausen, Giebelstadt, Kirchheim und Geroldshausen eine gemeinsame Kläranlage auf dem Gebiet von Wittighausen. Dieser interkommunale, ja sogar länderübergreifende Abwasserzweckverband ist vorbildlich und war bei seiner Gründung der Zeit weit voraus. Das war vor über 40 Jahren und noch heute muss man weit suchen, um ähnliche Konstrukte zu finden.

    Dabei gibt es vor Ort keine Probleme in der Zusammenarbeit, alle vier Gemeinden arbeiten harmonisch zusammen. Nur wenn es um Zuschüsse für Bauvorhaben oder Erweiterungen geht, merkt man die unterschiedlichen Systeme in Baden-Württemberg und Bayern. Während die Bezuschussung in Baden-Württemberg auch bei kleineren Projekten, wie dem Einbau einer Phosphat-Fällanlage, die den Phosphatgehalt im abgeleiteten und gereinigten Wasser regelt oder dem Einbau neuer Rechen im großen Belebungsbecken problemlos möglich ist, schauen die bayerischen Partner regelmäßig in die Röhre. Bei der Verbandssitzung im Wittighäuser Ratssaal machte Verbandsvorsitzender Marcus Wessels, gleichzeitig Bürgermeister von Wittighausen, deutlich, dass er diese Ungleichbehandlung nicht gutheißt. Das führe beim Abwasserzweckverband immer wieder zu Diskussionen.

    Man sei sich im Klaren, dass die Kläranlage auch weiter zusammen betrieben werden soll und wird auch weiterhin investieren, um die wasserrechtliche Genehmigung auch über das aktuelle Ablaufdatum im Jahr 2024 hinaus betreiben zu können, beispielsweise habe man im Rahmen der Nachrüstung der zehn Regenüberlaufbecken mit Mess-, Regelungs- und Fernwirktechnik im Jahr 2021 einen Förderantrag gestellt, welcher 2022 bewilligt wurde, so Wessels. Diese Installation sei eine wasserrechtliche Vorgabe und habe den Zweck unter anderem Schadstoffe, Durchflussmengen und weiteres automatisch zu messen und weiterzuleiten.

    Bayerische Kommunen gehen leer aus

    Man hatte mehrere Angebote erhalten für den Einbau der entsprechenden Technik, die bei etwa 120 – 130.000 Euro lagen, wobei die Firma UFT GmbH, Bad Mergentheim mit 123.235 Euro das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hatte. Die Gemeinde Wittighausen erhält hier eine Zuwendung in Höhe von 27.600 Euro, die bayerischen Kommunen gehen leer aus (80 Prozent des baden-württembergischen Anteils von 25 Prozent). Der Zuschlag an die Firma UFT wurde bereits erteilt, um den Zuschuss nicht verfallen zu lassen und weil die technischen Bauteile eine lange Lieferzeit haben. Dem Vorschlag stimmte die Verbandsversammlung zu.

    Zugestimmt wurde auch die Beauftragung des Planungsbüros Ludwig Ohnhaus zwecks Planung des Eigenkontrollverfahrens. Im Rahmen der Eigenkontrollverordnung läuft in 2024 der zehnjährige Genehmigungszeitraum aus, sodass eine neue Eigenkontrolle des Verbandskanalisationsnetzes ab nächstem Jahr notwendig ist. Es wird erfahrungsgemäß mit rund 100.000 Euro an Kosten gerechnet, eine Alternative zu der gesetzlichen Verpflichtung sei nicht möglich, so Wessels.

    Bei der Kostenentwicklung machte Verbandsrechner Timo Arnold deutlich, dass man seit Jahren ungefähr auf demselben Niveau fahre. Das werde sich auch 2023 nicht ändern. Allerdings schlagen die Energiekosten mittlerweile stärker zu Buche. Kirchheims Bürgermeister Björn Jungbauer schlug vor, die bereits bestehende Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Kläranalgenhauses zu erweitern. Er könne sich neben der Freiflächenphotovoltaik auch eine Anlage auf dem großen Belebungsbecken vorstellen. Dies habe zudem den Vorteil, dass die Temperatur im Becken im Sommer geringer sei, da die Sonne nicht mehr direkt einstrahlen kann. Man will diese Variante prüfen und auf jeden Fall weiterverfolgen.

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