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Tauberbischofsheim: Geschichte auf Rädern: Oldtimertreffen in Tauberbischofsheim

Tauberbischofsheim

Geschichte auf Rädern: Oldtimertreffen in Tauberbischofsheim

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    Zwei Sitze und drei Räder: Morgan Threewheeler auf Tour nach TBB.
    Zwei Sitze und drei Räder: Morgan Threewheeler auf Tour nach TBB. Foto: Uwe Büttner

    Am vergangenen Samstag fand in Tauberbischofsheim rund um das Kurmainzische Schloß bei Kaiserwetter das 24. Oldtimertreffen des Automobilclubs im ADAC statt. Rund 120 Fahrzeuge aus den 20er bis 80er Jahren boten ein prächtiges Schauspiel in historischer Kulisse. Zu Gast war auch die „German Open Run“ mit 16 Morgan Threewheelers aus England und der Schweiz. 

    Armin Klug aus Königheim hatte zum diesjährigen Oldtimertreffen eine echte Bischemerin mitgebracht. Seine Triumpf KV 200 wurde erstmals am 14. Mai 1932 von Valentin Häfner in Tauberbischofsheim zugelassen. Die amtlichen Papiere und das Originalnummernschild „IVB 83436“ des Motorrads sind noch vorhanden. Die KV 200 wurde von 1930 bis 1934 gebaut. Die Maschine mit 6 PS und 195 Kubik hat der Motorradsammler seit fünf Jahren. Ganz stolz berichtete er, dass seine in Nürnberg gebaute Triumpf noch im Originalzustand sei. Ab und zu fährt er diese in der Region aus. Das Fahrzeug aus der Zeit der Weimarer Republik bringt es auf 75 Stundenkilometer und ist eine begehrte Maschine unter Motorradfans.

    1932 zugelassen in Tauberbischofsheim: die Triumpf KV 200.
    1932 zugelassen in Tauberbischofsheim: die Triumpf KV 200. Foto: Uwe Büttner

    Carl W. Borgward baute ab 1939 erfolgreich seine fortschrittlichen und schnittigen Automobile in Bremen. Eines seiner schönsten Modelle war der von 1959 bis 1962 gebaute obere Mittelklassewagen Borgward P 100. Es war das erste deutsche Automobil, das mit einer Luftfederung angeboten wurde. Vom „Großen Borgward“ wurden 2591 Fahrzeuge produziert. Herr Abraham aus Schweikheim war mit seinem P 100 Baujahr 1961 zum Treffen gekommen.

    Er ist von Borgward überzeugt und auch sein Vater war der hanseatischen Automarke treu. Als er den Borgward vor 12 Jahren kaufte, befand sich dieser in einem sehr schlechten Zustand – die Restaurierung dauerte zweieinhalb Jahre. Das Ergebnis lässt sich sehen, denn es sieht heute aus wie frisch aus der Fabrik. Als dieses 1961 verkauft wurde, kostete es 12 350 DM – heute ist der Wert dieses Klassikers um einiges höher.

    Mit einem echten französischen Rennwagen kam Heinz Saueracker nach Tauberbischofsheim. Sein Renault 8 Racing Gardini hat schon auf dem Norisring und dem Bergrennen in Nürnberg erfolgreich seine Runden gedreht. Der Renault R 1135 wurde von 1967 bis 1970 mit 88 DIN/PS gebaut, bringt es mit seinen 1255 Kubik auf eine Spitzengeschwindigkeit von 175 Stundenkilometern und beschleunigt in 11,4 Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer.

    Der Borgward P 100 von 1961: ein Wagen der oberen Mittelklasse
    Der Borgward P 100 von 1961: ein Wagen der oberen Mittelklasse Foto: Uwe Büttner

    Nur einige Hundert Exemplare dieser Baureihe wurden nach Deutschland exportiert. Saueracker ist der dritte Besitzer des Fahrzeuges und hat dessen Geschichte genau recherchiert. Er fuhr seinen Renault von 1971 bis 1980 als Alltagsfahrzeug. Dieses hatte er damals direkt vom Bergrennen weg gekauft – danach blieb es einige Jahre in der Garage stehen. Vor 26 Jahren restaurierte er es nach einem Unfall.

    Diesmal waren auch ganz besondere Gäste zum Oldtimertreffen nach Tauberbischofsheim gekommen. Thilo Strittmatter und seine Frau Gabriele hatten in Buchen ein Morgan-Threewheeler-Treffen organisiert. Zum „German Open Run“ waren 18 Fahrzeuge aus den Baujahren 1927 bis 1934 aus England und der Schweiz nach Buchen gekommen. Mit einem Großaufgebot von 16 Fahrzeugen krönten diese das diesjährige Oldtimertreffen in der Stadt. Das zweisitzige Dreiradkraftfahrzeug wurde von 1910 bis 1952 produziert und erlebte im Jahr 2011 auf dem Genfer Auto-Salon sein Revival.

    Ein echter französischer Rennwagen: der Renault 8 Racing Gardini.
    Ein echter französischer Rennwagen: der Renault 8 Racing Gardini. Foto: Uwe Büttner

    Die Besucher des Old- und Youngtimer-Treffens konnte wieder ihr Lieblingsfahrzeug wählen – diesmal fiel die Wahl schwer, denn viele der Fahrzeuge hätten eine Prämierung verdient. Nach 13 Uhr gab es eine Ausfahrt zum Clubheim des Tauberbischofsheimer Automobilclubs im ADAC. Im kommenden Jahr feiert das beliebte und weit über die Region hinaus bekannte Oldtimertreffen sein 25.Jubiläum.

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