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GERCHSHEIM: Großbaustelle Kirchenschiff

GERCHSHEIM

Großbaustelle Kirchenschiff

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    Der Altarbereich ist komplett eingerüstet: Architekt Georg Böswald von Brunn und Pfarrer Damian Samulski (von rechts) erklärten Besuchern die Baufortschritte.
    Der Altarbereich ist komplett eingerüstet: Architekt Georg Böswald von Brunn und Pfarrer Damian Samulski (von rechts) erklärten Besuchern die Baufortschritte. Foto: Foto: Franz Nickel

    Während des Pfarrfestes der Gemeinde St. Johannes nutzten zahlreiche Besucher die Gelegenheit, sich bei einer Führung über den aktuellen Stand der Kirchenrenovierung zu informieren. Architekt Georg Böswald von Brunn, Pfarrer Damian Samulski und der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Thomas Breunig erklärten die wichtigsten Details des im Januar begonnenen Großprojektes.

    „Von Anfang an haben viele Helfer kräftig angepackt“, lobte der Architekt die Einsatzbereitschaft der freiwilligen Unterstützer. Vor allem beim Abbruch des Bodens, dem Ausräumen sowie dem Abschleifen der Bänke hätten sich die ehrenamtlichen Helfer hervorgetan. „In Eigenarbeit“ entstand auch die Toilette in der Sakristei. „Sie haben uns viele Mühen abgenommen“, fügte er hinzu.

    Mittlerweile wurden die etwa 900 Quadratmeter großen Wandflächen dreimal gestrichen. Jetzt fehlt nur noch ein weiterer Anstrich. Der Farbton sei zuvor mit dem erzbischöflichen Bauamt sowie dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt worden. „Es wird ein einheitliches Raumbild in gebrochenen Weißtönen geben“, kündigte Georg Böswald von Brunn an, der noch weitere beeindruckende Zahlen nannte: Die Deckenfläche beträgt circa 600 Quadratmeter, das Gerüst hat eine Größe von etwa 1100 Quadratmetern.

    Der Abbau des Gerüsts erfolgt voraussichtlich in zwei Wochen. Dann beginnen die Restauration der Altäre und die Bodenarbeiten. „Die Fenster sind in einem guten Zustand“, sagte der Architekt, allerdings werden außen neue Fensterbänke angebracht. „Eine Kirchenrenovierung ist nicht einfach“, meinte von Brunn. Kurzfristig auftretende Probleme gehörten bei einer so umfangreichen Maßnahme dazu. Beispielsweise hatte sich an der Decke der Empore die Bretterverschalung gelöst, nur eine rund vier Zentimeter dicke Dämmung war vorhanden. Zum besseren Schutz der Orgel wurde die Dämmung deshalb auf zwölf Zentimeter verstärkt. Inzwischen wurde auch festgestellt, dass ab und zu Wasser in den Keller der am Hang errichteten Kirche läuft. Derzeit wird noch überlegt, „was zu tun ist“.

    Einen Schwerpunkt der Baumaßnahme bildet der mittelalterliche Chorraum, der nach fast 300 Jahren wieder geöffnet wurde. „Der alte Barockbogen hatte einen Riss“, so der Architekt, weshalb nun ein Stahlträger eingebaut wurde. Der Chorraum ist als Standort der spätgotischen Muttergottes mit dem Jesuskind vorgesehen und wird als Ort der Stille dienen.

    Weil bisher alles nach Zeitplan läuft, werden voraussichtlich die Gottesdienste im Advent wieder in dem von Grund auf erneuerten Gotteshaus stattfinden. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Thomas Breunig freute sich über bisher rund 600 Arbeitsstunden von freiwilligen Helfern. Von den auf 550 000 Euro veranschlagten Kosten der gesamten Baumaßnahme sind bereits 200 000 Euro verbaut worden. Der Spendentopf ist inzwischen mit fast 20 000 Euro gefüllt, wofür er allen Unterstützern dankte. Trotzdem bat er um weitere finanzielle Gaben.

    Pfarrer Damian Samulski informierte, dass der Kirchturm von St. Johannes mit dem mittelalterlichen Chorraum aus dem 13. Jahrhundert stammt. Um 1729 wurde das Kirchenschiff an den Turm angebaut. Eine Mauer verschloss seitdem den mittelalterlichen Chorraum, erst jetzt steht der Zugang wieder offen.

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