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GRÜNSFELD: Grünen-Politiker Winfried Hermann zu Gast bei Naturata

GRÜNSFELD

Grünen-Politiker Winfried Hermann zu Gast bei Naturata

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    Denn Hermann ließ sich bei seiner Tour durch den Main-Tauber-Kreis auch das in Grünsfeld ansässige Logistik-Unternehmen Naturata zeigen. Logistik ist eines von Hermanns Schwerpunktthemen. Selbst Firmen, die Bioprodukte anböten, zuckten bei dem Thema umweltverträglicher Transport zurück, sagte Naturata-Vorstand Reinhold Hollering. Zwar käme der Transport mit einem schadstoffarmen Lkw nur zwei bis fünf Prozent teurer, im Ergebnis sei dies aber für die Händler eine ganze Menge. Hermann gab zu bedenken, dass die Vernachlässigung des Transports der Bio-Branche leicht ein Negativ-Image bescheren könne.

    Naturata ist ein Logistik-Unternehmen, das sich ausschließlich auf die Lagerung und den Transport von Bio-Lebensmitteln spezialisiert hat. Sämtliche deutsche Naturkost-Großhändler werden jede Woche von Naturata beliefert. Lagerung, Transport und Verteilung der Waren werden von Grünsfeld aus nicht nur deutschlandweit, sondern sogar weltweit organisiert.

    Eine Katastrophe

    Wenn es nach Winfried Hermann geht, so würden sehr viel mehr Waren mit der Bahn statt mit dem Lastwagen transportiert. Reinhold Hollering hätte das zwar auch gerne, hält es aber im Moment nicht für machbar. Im Lebensmittelbereich sei die Bahn „eine Katastrophe“, so Hollering. Ganz anders als in der Schweiz, wohin Naturata ebenfalls Waren liefert.

    Aber auch Hollering hatte Fragen an den Bundestagsabgeordneten: „Wie stehen denn die Grünen zu den Mega-Trailern?“, wollte er wissen.   Der Einsatz der gewaltigen 60-Tonner statt 40-Tonnern würde laut Hollering im Transportgewerbe zu deutlichen Einsparungen führen.

    Die Grünen wollten das verhindern, so Hermann. Denn die oft hervorgehobene Sprit-Ersparnis durch solche großen Lastzüge sei ein Pseudo-Argument.   „Damit würde eine Kannibalisierung des letzten noch verbliebenen Gütertransports auf der Schiene erfolgen“, so Hermann.

    Die Bahn müsste sich beim Gütertransport deutlich verbessern, forderte er. Denn im Augenblick würden 70 Prozent aller Tonnen-Kilometer auf der Straße abgewickelt. „Auch die Grünen haben nicht die Illusion, dass all das auf die Schiene gehen kann“, sagte Hermann. „Es soll sich aber allmählich verschieben.“

    Beim Rundgang durch die klimatisierte Lagerhalle – gekühlt wird übrigens mit der Kälte aus der Erde – besichtigte Hermann die zahllosen Paletten mit Babynahrung, Getreideflocken, Schokolade, Nudeln, Tee und sogar Bio-Ouzo, die von Grünsfeld aus zu den vielen Bio-Läden und –ketten gefahren werden.   Wie solche Bio-Supermärkte denn wirtschaftlich liefen, wollte Hermann wissen, der von einem richtigen Bio-Supermarkt-Boom in Berlin berichtete.

    Erschwingliche Preise

    Reinhold Hollering bestätigte, dass sich Bio-Ketten großer Beliebtheit erfreuten, denn dort gäbe es gute Produkte zu erschwinglichen Preisen. Bio sei übrigens nicht nur in Europa „in“. Besonders in Osteuropa, aber auch in China sei besonders die Nachfrage nach Bio-Babynahrung ständig am Steigen.

    Nach seinem Besuch bei Naturata besuchte Winfried Hermann noch weitere Firmen im Main-Tauber-Kreis und hielt am Abend einen Vortrag über Verkehr und Klimaschutz in Königshofen.

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