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Grünsfeld: Hasekühle in Grünsfeld: Tradition des Strohbären weitergegeben

Grünsfeld

Hasekühle in Grünsfeld: Tradition des Strohbären weitergegeben

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    Das Werk ist (fast) vollbracht. Das Bild zeigt den Strohbären kurz vor der Vollendung. Mit angepackt haben (von links): Jürgen Haude, Yannick Zipf, Heinz Bernhardt, Edgar Weinmann und Patrick Zipf.
    Das Werk ist (fast) vollbracht. Das Bild zeigt den Strohbären kurz vor der Vollendung. Mit angepackt haben (von links): Jürgen Haude, Yannick Zipf, Heinz Bernhardt, Edgar Weinmann und Patrick Zipf. Foto: Ulrich Feuerstein

    Heiß auf den närrischen Endspurt sind die „Hasekühle“. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Strohbär. In einem Workshop wurde er jetzt gebunden, damit er Dienstagnacht verbrannt werden kann.

    „Es ist wichtig, die Tradition zu pflegen“, betonte Heinz Bernhardt. Der Ehrenvorsitzende der „Hasekühle“ sah es als seine Aufgabe an, das närrische Brauchtum weiterzugeben. Vor allem die Kinder und Jugendlichen liegen ihm dabei am Herzen. „Wenn sie mehr über die närrische Tradition wissen“, so seine Hoffnung, „können sie sich auch mit der Grünsfelder Fasnacht identifizieren.“

    Der Strohbär gehört in Grünsfeld auf jeden Fall dazu. Seine Bestimmung ist es, in der Nacht vom Fasnachtsdienstag auf Aschermittwoch am Schorren in Flammen aufzugehen. Entzündet wird er als letzte Amtshandlung des aktuellen Prinzenpaares. Dieses Lichtzeichen besitzt in Grünsfeld als symbolträchtiges Finale einer Fasnachtskampagne eine lange Tradition. Es kündigt den Beginn der Fastenzeit an und ruft die Menschen zu Besinnung und Umkehr.

    Stadtchronik erwähnt Fasnacht schon 1570

    Ehrenpräsident Edgar Weinmann gab einen kleinen Einblick in die Geschichte der Grünsfelder Fasnacht. Die reicht weit zurück. Die Stadtchronik erwähnt für das Jahr 1570 vier „Fasnachtstäg“, an denen man feierte. Oft spielte ein Spielmann dem „ehrbaren Rat“ auf. Schüler traten in Aktion und spielten „Komedis“ zu Ehren des Rates und konnten dafür ein Entgelt, meist in Brot und Wein, erwarten.

    Weinmann erinnerte auch an die Straßenfasnacht der 1920er Jahre und die Umzüge nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Bau der Stadthalle Mitte der 1960er Jahre habe den Narren neue Möglichkeiten für die Saalfasnacht eröffnet.

    Dienstag um 24 Uhr wird der Strohbär angezündet

    Patrick und Yannick Zipf lauschten gespannt Weinmanns Ausführungen, während sie den Strohbären banden. „Es macht uns großen Spaß, bei so einer schönen Sache helfen zu können“, betonten die beiden Brüder. Mit dabei war auch Jürgen Haude. Ihn hat Heinz Bernhardt nicht lange bitten müssen. Beide gehören zu den Bikerfreunden des Narrenrings Main-Neckar.

    Nach rund einer Stunde war der Strohbär vollendet. Etliches Stroh war vonnöten, um ihn auszustopfen. Die imposante Größe verspricht ein großes Spektakel, wenn er Dienstagnacht verbrannt wird. Die Narren kommen ab 19 Uhr Vereinsheim zusammen, um die Kampagne ausklingen zu lassen. Um 24 Uhr ist es soweit: Dann wird der Strohbär angezündet.

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