Die deutschlandweite 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) besitzt Tradition: Zum vierten Mal sind junge Menschen vom 13. bis 16. Juni aufgerufen, an ihrem Wohnort ein gemeinnütziges Projekt durchzuführen und so „die Welt ein bisschen besser zu machen“.
Im Main-Tauber-Kreis haben Landrat Reinhard Frank, der katholische Dekan Gerhard Hauk (Tauberbischofsheim) und dessen Amtskollege aus dem Dekanat Mergentheim, Ulrich Skobowsky, die Schirmherrschaft übernommen. In einem Pressegespräch haben gemeinsam mit Frank und Hauk die Hauptorganisatoren im Landkreis, die katholischen Jugendreferenten Guido Imhof (Tauberbischofsheim) und Matthias Reeken (Mergentheim), die heiße Phase der Aktion eingeläutet: Keine Hundert Tage sind’s mehr, bis es losgeht.
Gerne trete er nach 2009 erneut als Schirmherr auf, so Frank. Denn die Aktion stärke das Gemeinschaftsgefühl, und sie schaffe bei den jungen Menschen eine stärkere Bindung an ihren Heimatort. Frank sicherte sich eines der grünen Aktions-T-Shirts und sagte zu, bei der nächsten Bürgermeisterbesprechung für die Veranstaltung zu werben.
„Die 72-Stunden-Aktion steht der Kirche gut zu Gesicht“, betonte Hauk. Denn sie zeige, „dass wir nicht nur für unsere Mitglieder da sind, sondern uns für alle engagieren.“ Der Dekan erläuterte auch den Aktionsslogan „Mich schickt der Himmel“. Wer teilnimmt, müsse kein Engel sein, sondern einfach dort anpacken, wo es gebraucht wird. Denn es geht dabei um gemeinnützige Projekte, die ansonsten niemand anpacken würde, mit einem sozialen, politischen, ökologischen oder interkulturellen Inhalt, erläutern die Jugendreferenten.
Beispielsweise haben 2009 ehemalige Ministranten aus Bad Mergentheim ein Eine-Welt-Mobil zusammengeschweißt – ein Fahrrad mit drei Rädern und einer selbst gezimmerten Holzkiste als Vorderaufbau. Bis heute sei diese rollende Verkaufstheke für den Weltladen im Einsatz, so Kirchengemeinderätin Maria Schneider.
Erfolgreich sind wohl auch sechs GPS-basierte Bad-Mergentheim-Rallyes, die Schüler aus dem Deutschordensgymnasium (DOG) entwickelt haben. Laut Philip Schürlein, Leiter der Touristen-Information, werden diese Stadtrundgänge vor allem von Familien mit Kindern nachgefragt.
„Wir wollen aber nicht nur Bau-Projekte anbieten“, ergänzt Reeken und nennt ein weiteres Beispiel von 2009: Sechs DOG-Abiturientinnen organisierten für den Bad Mergentheimer Tafelladen ein Kulturprogramm für Kinder, deren Eltern dort einkaufen. Ein Jahr lang erhielten die Kinder monatlich einen Gutschein zum Beispiel für eine Portion Eis.
Anmeldung unter www.72Stunden.de.
Infos gibt es im kath. Jugendreferat Mergentheim, Tel. (0 79 31) 5 27 28, und im kath. Jugendbüro Tauberbischofsheim, Tel. (0 93 41) 29 87.