Zwei Anlässe, ein Fest: Mit vielen Gästen feierte Heinrich-Georg Hofmann das 65-jährige Bestehen seines Unternehmens und zugleich seinen 60. Geburtstag. Auf dem Gelände der Hofmann Natursteinwerke in Gamburg hatten sich Mitarbeiter sowie zahlreiche Weggefährten aus der Baubranche wie auch der Politik eingefunden.
Überall in Berlin schaue einen Hofmann förmlich an, sagte der Landtagsabgeordnete Wolfgang Reinhart in seiner Festansprache. Und nicht nur in Berlin hat das Unternehmen sichtbare Zeichen gesetzt. An den Wänden vieler großer und repräsentativer Gebäude auf der ganzen Welt prangen die Fassaden aus Gamburg – sei es der Opernturm in Frankfurt am Main, das IBM-Gebäude in Zürich, der Moshe Aviv Tower in Tel Aviv oder die Hypobank in Luxemburg.
Maßgefertigte Fassaden
Nach dem Krieg bauten die Eltern von Heinrich-Georg Hofmann, Dorothea und Anton Hofmann, den Betrieb im Taubertal auf. Seither floriert das eigentümergeführte Unternehmen, das 300 Arbeitsplätze bietet. „Das Besondere an Steinbauten ist das Bauen mit Stein“, vertraute Heinrich-Georg Hofmann seinen Gästen an. Es ist eine Branche, in der der Unternehmer viel erlebt hat. Dieses Erlebte hat er zu Papier gebracht und den kleinen Band unter dem Titel „Hofmanns Erzählungen“ veröffentlicht.
Das Unternehmen bietet Komplettlösungen aus einer Hand an. Die Steine kommen teils aus eigenen Steinbrüchen, teils werden sie bei extravaganten Wünschen auch in anderen Steinbrüchen bestellt. In den Werken in Gamburg, Niklashausen und Polen werden aus den Natursteinen maßgefertigte Fassaden. Wie man sie an den himmelhohen Wänden von Wolkenkratzern anbringt, das hatte bereits Anton Hofmann durchdacht und perfektioniert.
Joachim Grüter, Präsident des Deutschen Naturwerkstein-Verbandes (DNV), nannte Anton Hofmann denn auch den „Vater der modernen Bautechnik.“ Für Heinrich-Georg Hofmann gab es anlässlich des Jubiläums die Ehrenurkunde des Verbandes, in dem er Leiter der technischen Kommission ist.
Heinrich-Georg Hofmann bekundete seine Freude über den gesicherten Fortbestand des Familienunternehmens: Seine beiden Söhne stellen bereits die dritte Generation dar. Johannes Hofmann sei seit Oktober mit an Bord, Philipp werde Ende nächsten Jahres eintreten, verkündete der Vater stolz. Auch Werbachs Bürgermeister Ottmar Dürr äußerte seine Freude über den Einstieg der Söhne. Damit bleibt seiner Gemeinde ein „Schwungrad der tauberfränkischen Wirtschaft“ erhalten.
Heinrich-Georg Hofmann führt nicht nur seit 1982 erfolgreich seinen Betrieb. Die Familie Hofmann zeigt darüber hinaus in der Gemeinde auch ehrenamtliches Engagement und hat in die Umwelt investiert: Ein Wasserkraftwerk in Niklashausen versorgt seit 1998 den Betrieb mit Strom.
Und auch der Kunst widmet sich Heinrich-Georg Hofmann: Er ließ eine originalgetreue Kopie des „Jünglings von Mozia“ aus Marmor herstellen. Das Besondere: Seine Mitarbeiter konnten die Statue, die in den 1970er Jahren auf der Insel Mozia nahe Sizilien gefunden wurde, vermessen und sogar den Marmor aus dem Originalsteinbruch bei Ephesos gewinnen. Die Statue entstand um 480 vor Christus und stellt vermutlich den punischen Feldherrn Hamilkar dar. Die Kopie soll nun in der Eingangshalle des Natursteinwerkes ihren Platz erhalten.