Bei dem Hubschrauberabsturz im Neckar-Odenwaldkreis am Sonntag sind drei Männer aus Mittelfranken ums Leben gekommen. Die Bergung der Opfer und die Spurensuche gestaltete sich nach Polizeiangaben sehr schwierig, weil die Trümmerteile über einen Radius von mehr als 2000 Metern in einem unübersichtlichen Waldstück verteilt seien. Auch am Montag setzten Polizei und Experten die Spurensuche an der Unglückstelle fort.

Inzwischen hat das Polizeipräsidium Heilbronn bekannt gegeben, dass es sich bei den Toten um drei Männer im Alter von 18, 34 und 61 Jahren handele. Der 61-jährige Mann sei der Eigentümer des Hubschraubers vom Typ Robinson R44 gewesen. Alle drei Männer stammen demnach aus Mittelfranken. Weitere Angaben macht die Polizei derzeit nicht. "Eine Obduktion solle zunächst die Identität der Personen bestätigen", heißt es in einer gemeinsamen Presserklärung der Staatsanwaltschaft Mosbach und des Polizeipräsidiums Heilbronn. Die Männer seien am Vormittag im mittelfränkischen Herzogenaurach gestartet. Gegen 13 Uhr stürzte der viersitzige Hubschrauber in dem Waldstück bei Buchen ab – rund 35 Kilometer entfernt von Tauberbischofsheim.
Bedrückende Bilder an der Absturzstelle
Den von Zeugen alarmierten Rettungskräften habe sich ein schreckliches Bild geboten. In dem unübersichtlichen Waldstück seien die Opfer- und Wrackteile verteilt gewesen – einige Wrackteile hingen an Bäumen, berichteten Augenzeugen. Die Polizei und Feuerwehr hätten das Gelände über Nacht abgesichert, um die Ermittlungen am Montag fortzusetzen. "Die Situation ist sehr bedrückend gewesen", sagte Polizeisprecher Carsten Diemer auf Nachfrage dieser Redaktion. Erst gegen 23 Uhr am Sonntag seien die drei Opfer geborgen gewesen.
Die Unglücksursache ist weiterhin unklar. "Unsere Aufgabe ist es jetzt, herauszufinden, was wir noch an Spuren finden können", so Polizeisprecher Carsten Diemer. Am Montag um 8.30 Uhr hätten die Einsatzkräfte und Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) und die Polizei ihre Arbeit wieder aufgenommen.
Hubschrauberabstürze sind selten
Antworten zu Unglücksursache werden wohl auf sich warten lassen. Oft brauchen die Ermittler nach solchen Unfällen mehrere Tage, bis sie erste Vermutungen veröffentlichen. Bis ein endgültiger Abschlussbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) vorliegt, vergehen meist mehrere Monate. Hubschrauberunfälle sind nach Daten der BFU eher selten. Für das vergangene Jahr weist sie nur vier Unfälle mit Hubschraubern in der zivilen Luftfahrt in Deutschland aus, davon keiner mit Schwerverletzten oder Toten. 2019 gab es der Statistik zufolge fünf Hubschrauber-Unfälle mit insgesamt drei Schwerverletzten.
Das Waldstück wenige Kilometer von der 18 000 Einwohner-Stadt Buchen entfernt, ist zwar kein klassisches Naherholungsgebiet, wird aber von Joggern, Spaziergängen und Mountainbikern rege genutzt. So habe es zahlreiche Notrufe und mehrere Zeugen des Absturzes gegeben, teilt die Polizei in Heilbronn mit.
Mit Material von dpa