In den 40 Jahren ihres Bestehens hat die katholische Kindertagesstätte (Kita) St. Anna in Gerchsheim bei etwa 600 Mädchen und Jungen Spuren hinterlassen. Bei der Feier dieses Jubiläums durften nun kleine wie große Besucher ihre Spuren hinterlassen – nämlich ihre Fingerabdrücke, die sie als Körper von lustig aussehenden Figuren rund um das bunte Kita-Logo an die Wand drückten.
Den Höhepunkt der Geburtstagsfeier bildete die stimmgewaltige Aufführung der Kita-Schützlinge, die ihren Eltern und Großeltern ein abwechslungsreiches Medley aus Kreis- und Fingerspielen präsentierten. Dabei sangen sie witzige kleine Lieder.
Bei strahlendem Sonnenschein drehte auch die „Tuff-Tuff-Eisenbahn“ so manche Runde, und die kleinen Racker verwandelten ihre frechen Fingerchen in stolze Pferde, Ziegenböcke und Schäflein. „Wir fühlen uns sehr wohl in diesem Haus“, begrüßten die Kinder alle Besucher und setzten noch einen drauf: „Im Kindergarten haben wir eine schöne Zeit, und sind dann fürs Leben bereit.“
Pfarrer Damian Samulski dankte allen, die seit dem Bau der Kindertagesstätte vor 40 Jahren bis heute gewissenhaft ihre Aufgaben erfüllten. Besonders hob er die Einrichtungsleiterin Kristina Kschier hervor, die nun seit zehn Jahren die Geschicke der Kita lenkt. Dass sie diese Tätigkeit übernahm, „war ein Glück für uns“.
Für 22 Jahre „vorbildlichen Dienst“ als Reinigungskraft lobte er Resi Leibold, die er jetzt in die Rente verabschiedete.
Der Geistliche erinnerte in seinem Rückblick daran, „was für ein Segen unser Kindergarten mit Pfarrsaal“ in den vergangenen 40 Jahren gewesen ist. Er freute sich über die mehrmalige Erweiterung; erst 2013 kam erneut ein Raum dazu, in dem sich das „Mäusenest“ – die zweite Krippengruppe – befindet.
Den Ausbau der Kita begründete er damit, dass Pfarrgemeinderat und politische Gemeinde wollten, „dass sich die Familien in Gerchsheim wohlfühlen“, und genügend Platz für die Betreuung ihrer Sprösslinge zur Verfügung steht. An den Bürgermeister gewandt meinte er scherzhaft, „eigentlich fehlt nur Schwimmbad“.
„Es gibt kaum jemanden im Ort, der noch nichts mit der Kindertagesstätte zu tun hatte.“
Thomas Breunig Kindergartenbeauftragter
„Wenn von Seiten des Trägers der Vorschlag zum Bau eines Schwimmbads kommt, dann werden wir das auch noch schaffen“, antwortete Bürgermeister Manfred Weis schlagfertig. Im Ernst fügte er jedoch hinzu, dass die Gesamtgemeinde Großrinderfeld für ihre vier Kindergärten pro Jahr circa eine Million Euro ausgibt, wovon aber rund die Hälfte durch Zuschüsse abgedeckt wird.
„Die Kindertagesstätte steht in der Blüte ihres Lebens“, hob Weis hervor. Als er im Jahr 1999 die Amtsgeschäfte übernahm, war die Sanierung des Kindergartens beendet, und sein Vorgänger sorgte sich darum, ob er nicht zu groß geworden sei. Glücklicherweise hatte das Projekt die richtigen Dimensionen. „Unsere Kinder sind uns viel wert, und wir sind stolz auf die beachtliche Kinderzahl“, erklärte er.
Der Kindergartenbeauftragte Thomas Breunig informierte, dass es angesichts von etwa 600 Mädchen und Jungen in den vergangenen 40 Jahren sowie deren Eltern und Großeltern „kaum jemanden im Ort gibt, der noch nichts mit der Kindertagesstätte zu tun hatte“. Er sprach dem 16-köpfigen Betreuerteam und den zwei Reinigungskräften ein „ausdrückliches“ Lob aus. Das Personal beweise aufgrund seiner Einsatzbereitschaft „ein großes Herz“ für die Kindererziehung. Als Beispiel für die Kontinuität erwähnter Renate Ferner, die hier seit 26 Jahren als Erzieherin tätig ist.
Breunig vergaß aber auch die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer nicht, die den Garten auf Vordermann bringen, Wände streichen oder zu Veranstaltungen Kuchen und Torten backen. Er dankte ebenfalls dem früheren und dem aktuellen Elternbeirat, die das Jubiläum aktiv mitgestalteten. Dem Pfarrgemeinderat und dem Kommunalparlament bescheinigte er, dass beide Gremien „immer ein offenes Ohr“ hätten.
Dank und Anerkennung zollten die Redner außerdem Pfarrer Wilhelm Koch, der sich für den Kindergartenbau und dessen Eröffnung 1974 eingesetzt hat, und Pfarrer Erhard Behl, der sich für den 1998 eröffneten Anbau stark machte. In der Gästeschar dabei war Karl-Heinz Kretzer, der fast 20 Jahre lang als Kindergartenbeauftragter tätig war.