Die Sanierung der Tauberbischofsheimer Kläranlage ist im vollen Gange. Aktuell laufen im Zulaufhebewerk die Betonsanierungsarbeiten. Folgende Informationen stammen aus einer Pressemitteilung der Stadt Tauberbischofsheim.
Für den Neubau des Gasbehälters und eines Funktionsgebäudes sind die Fundamente vorbereitet. Auch am zweiten Faulturm haben die Bauarbeiten begonnen. Dieser Turm ist bereits seit 2017 nicht mehr in Betrieb. Jetzt wird er oben ungefähr vier bis fünf Meter zurückgebaut und instandgesetzt. Parallel dazu wird die inzwischen fast 20 Jahre alte Technik modernisiert und energieeffizienter umgerüstet.
Jährlich 2500 Tonnen Klärschlamm
Im Faulturm wird der Klärschlamm behandelt und sein Volumen verringert. In der Kläranlage entstehen jährlich rund 2500 Tonnen Klärschlamm. Dieser wird in den Faulturm gepumpt und dort durchmischt. Unter sauerstofffreien Bedingungen und durch Bakterien entsteht Faulschlamm und das Biogas Faulgas. Daraus wird wiederum Energie gewonnen.

Diese Energie deckt ungefähr ein Drittel des hohen Energiebedarfs der Kläranlage, der bei rund einer Million Kilowattstunden liegt. Die frei werdende Wärme wird ebenfalls genutzt, sie deckt den Bedarf des Betriebes zu 100 Prozent. Die Maßnahme stellt daher auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz dar.
Klärschlamm aus benachbarten Gemeinden
Die Kläranlage gehört zu den größten Abwasserbetrieben im Main-Tauber-Kreis. In Tauberbischofsheim wird auch der Klärschlamm von benachbarten Gemeinden behandelt. Tauberbischofsheim setzt dabei auf das System der Hochlastfaulung. Das verringert die Behandlungszeit des Klärschlammes im Faulturm um 22 Tage: Statt 30 Tagen verweilt der Schlamm nur acht Tage im Turm.
"Mit diesem Verfahren lassen sich Platz und Kosten sparen, Energie gewinnen und gleichzeitig der ausgefaulte Schlamm wesentlich reduzieren. Der getrocknete Klärschlamm wird verbrannt", erklärt Kläranlagen-Betriebsleiter Stefan Kriz.