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GRÜNSFELD: Kunst zwischen Massivität und Zartheit

GRÜNSFELD

Kunst zwischen Massivität und Zartheit

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    Eröffnung der Ausstellung der Künstlerinnen Gerda Bier (rechts) und Reingard Glass (links) in der Grünsfelder Galerie von Klaus Kirchner.
    Eröffnung der Ausstellung der Künstlerinnen Gerda Bier (rechts) und Reingard Glass (links) in der Grünsfelder Galerie von Klaus Kirchner. Foto: Foto: Kirchner

    Eine gute Ergänzung bilden in der aktuellen Ausstellung der Galerie Kirchner, Abt Wunder Straße, die neuen Arbeiten von Gerda Bier und Reingard Glass: Gerda Bier (Jg. 1943) ist Plastikerin, Reingard Glass (Jg. 1943), die schon mehrere Male hier mit Ausstellungen vertreten war, hat sich mit ihren zugleich einfachen wie raffinierten Papiercollagen einen Namen gemacht.

    Das Werk beider Künstlerinnen zeichnet sich bei aller Unterschiedlichkeit durch eine ausgeprägte formale Disziplin, ja Strenge und eine durchdachte Ökonomie in der Wahl und Anwendung der Mittel aus. Dabei spielt sicher auch ihre jahrzehntelange Erfahrung im Handwerklichen eine Rolle.

    Bei Gerda Bier, der Plastikerin, genügen Holz, und zwar altes und abgenutztes, viel gebrauchtes Holz und Eisen als Werkstoffe, die auf faszinierende Art miteinander zu einem ästhetischen Ganzen verschmelzen.

    Reingard Glass arrangiert ihre übereinandergeklebten Papiere zu immer neuen, streng ausgewogenen Kompositionen. Durch eine extrem reduzierte und genau kalkulierte Farbigkeit werden sie für den Betrachter erst richtig nachvollziehbar und beziehen ihre speziellen Reize aus der Materialwirkung. Starke Farben würden vom Wesentlichen ablenken, daher begnügt sie sich meist mit verschiedenen unbunten Grautönen, dazu kontrastierendes reines Schwarz und Weiß. „Das Material spielt mit“ – so hat ein Beurteiler diese Methode einmal auf den Punkt gebracht. Erst in den jüngeren Arbeiten spielen auch farbliche Akzente und farbig getönte Papiere eine größere Rolle, werden allerdings immer noch mit großer Zurückhaltung eingesetzt.

    Gerda Bier geht es nach eigener Aussage mit ihren Figuren, Torsi, Büsten und Stelen unterschiedlichen Formats aus Holz und Eisen „um die Darstellung von Befindlichkeiten, die ihren Ausdruck in Körpersprache findet.“ Ihren formal reduzierten Figuren wurde eine „archaische Aura“ attestiert.

    Der spezielle Reiz dieser Doppelausstellung liegt nicht zuletzt im Gegensatz zwischen der kompakten Massivität und In-sich-Geschlossenheit von Gerda Biers Plastiken und der Aura von Offenheit, Zartheit und Verletzlichkeit, die von Reingard Glass Papierarbeiten ausgeht.

    Die Ausstellung in der Galerie Kirchner mit Arbeiten von Gerda Bier und Reingard Glass dauert zu den üblichen Öffnungszeiten (So 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung) noch bis einschließlich 16. Juli.

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