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TAUBERBISCHOFSHEIM: Kunstgenuss auf hohem Niveau

TAUBERBISCHOFSHEIM

Kunstgenuss auf hohem Niveau

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    Marie Knörzer
    Marie Knörzer Foto: Foto: Ulrich Feuerstein

    Für drei junge Frauen des Matthias-Grünewald-Gymnasiums Tauberbischofsheim wird es in wenigen Tagen ernst. Carima Feulner, Marie Knörzer und Hannah Lippert absolvieren demnächst ihr praktisches Abitur im Fach Musik. Ein Vorspielabend zusammen mit Musikerinnen des Laudaer Martin-Schleyer-Gymnasiums in der Mensa des MGG diente als letzter Test vor dem entscheidenden Auftritt. Das Publikum bekam anspruchsvolle Musik auf hohem Niveau dargeboten – ein Kunstgenuss, der sonst nur dem kleinen Prüfungsgremium vorbehalten ist.

    Sieben junge Künstlerinnen mit unterschiedlichen Instrumenten waren es insgesamt, die sich dem Publikum vorstellten. Sie alle thematisch unter einen Hut zu bringen, ist kein einfaches Unterfangen. Die Akteure des von Felix Krüger geführten Neigungskurses haben gleich gar nicht den Versuch unternommen.

    Für die Zuhörer ergab sich dadurch die reizvolle Gelegenheit, einen facettenreichen Einblick in nahezu alle Epochen der Musikgeschichte zu erlangen. Mit dem zweiten Satz aus Georg Friedrich Händels Sonate IV eröffnete Carima Feulner den Abend. Die Komposition aus dem Zeitalter des Barocks bildete den Auftakt der musikalischen Zeitreise. Mit Bela Bartók wechselte Carima Feulner ins 20. Jahrhundert. Dessen „Rumänische Volkstänze“ verströmten einen rustikalen Charme. Franz Schubert und dem 19. Jahrhundert galt Carima Feulners dritter Vortrag. Den ersten Satz aus seiner berühmten „Violinsonate D-Dur“ interpretierte sie mit Eleganz und Leichtigkeit. Eine erstaunliche Vielseitigkeit stellte Hannah Lippert unter Beweis. Das Repertoire der jungen Sängerin reichte von modernen Pop-Songs bis zu barocken Melodien. Alicia Keys Ballade „If I ain?t got you“ und „Think of me“ aus Andrew Lloyd Webbers Musical „Phantom der Oper“ zeigten Hannah Lippert als melancholische Botschafterin von Liebesglück und Liebesleid. Schwung und Esprit versprühte sie hingegen mit George Gershwins Jazzstandard „I got rhythm“.

    Mehrsprachigkeit ist eine weitere von Hannah Lipperts Fähigkeiten. Bei „Le chemins de l?amour“ von Francis Poulenc parlierte sie auf Französisch, Alessandro Scarlattis „Se florindo e fedele“ war ein italienischer Hörgenuss, bevor sie mit Max Regers „Waldeinsamkeit“ in die vertraute Muttersprache zurückkehrte. Eine wahre Fachfrau des Flügelhorns darf Marie Knörzer sich nennen. Beim zweiten Satz aus Joseph Haydns „Konzert für Trompete und Orchester“ brachte das Nachwuchstalent die Trompete zum Singen, als wäre sie ein Streichinstrument.

    Der Neigungskurs Musik wird am Matthias-Grünewald-Gymnasium erstmals jahrgangsübergreifend unterrichtet. Neben den drei Abiturientinnen nehmen vier Schülerinnen aus der elften Klasse teil, drei davon sind aus Lauda. Als „bereichernd“ und „inspirierend“ beschrieb Musiklehrer Felix Krüger diese Zusammensetzung. Die Kombination habe zudem gewährleistet, dass besonders musikalisch begabte Schüler gefördert werden können.

    Judith Weller inszenierte mit ihrer Violine einen „Hexentanz“. Das gleichnamige Stück war als Hommage an den „Teufelsgeiger“ Niccolo Paganini zu verstehen. Zu seinen Lebzeiten wurde Bernhard Romberg ebenfalls mit Paganini verglichen. Die „Sonate in e-Moll, op. 3, Nr. 1“ gehört zu seinen beliebtesten Werken. Greta App spielte kongenial die immer wieder gern gehörte Komposition des großen Cello-Virtuosen.

    Eine weitere vielversprechende Cellistin ist Franca Steffan. Mit Gabriel Faurés „Apres une reve“ präsentierte sie eine wundervolle, kleine Elegie in melancholischer Mollfärbung. Das Klanggemälde schilderte das Erwachen nach einem tiefen Schlaf und verliebten Träumen.

    Barocke Klänge waren von Lea Vollrath zu hören. Die Violinistin spielte Giovanni Battista Martinis „Gavotte“, eine Komposition in Anlehnung an einen französischen Reigentanz aus dem 17. Jahrhundert.

    Die Schüler von Felix Krüger sind demnach gut gerüstet. Das ist auch ein Verdienst ihrer Instrumentallehrer: Claudia Bähr (Gesang), Katharina Cording (Violine), Birgit Förstner (Violoncello), Manja Huber (Violine), Edgar Tempel (Violoncello), Stephan Schneider (Trompete), und Oliver Szykulski (Violine). Am Klavier begleiteten Claudia Bähr, Annika Größlein, Felix Krüger, Peter Leicht, Lotte Springorum und Michael Weller die jungen Künstler.

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