Es war fast auf den Tag genau vor einem Jahr, als man in der Richard-Trunk-Straße bei genau so grauem Wetter Richtfest feierte. Inzwischen ist das Adam-Rauscher-Haus schon von außen ein Blickfang. Strahlend gelbe Farbe, große Fenster, der hübsche Blumenladen Arte Flora und ein äußerst geschmackvoll eingerichtetes Kaffeehaus sorgen für ein stimmiges Bild. Mit viel Geschmack und Liebe zum Detail wurde hier ein Seniorenheim geschaffen, dass seinem Namen alle Ehre macht. Denn die Betonung liegt auf „Heim“. Das Adam-Rauscher-Haus hat seit 1. September seinen Betrieb aufgenommen und ist inzwischen zu 20 Prozent belegt. Am Dienstagnachmittag wurde es feierlich eröffnet.
Im Obergeschoss präsentiert sich ein großzügiger Wohnbereich. Alte Fotografien, dunkelrote Barockvorhänge, Blumenschmuck und bequeme Sessel lassen kaum den Gedanken an ein Pflegeheim zu. Eher präsentiert sich die Einrichtung wie eine exquisite Wohngemeinschaft – mit gemeinsam genutztem Wohnzimmer und Kochbereich. Und genau darin liegt die Besonderheit des Adam-Rauscher-Hauses.
Fast wie Daheim
Mitten im Herzen der Stadt wurde durch die Evangelische Heimstiftung für 5,2 Millionen Euro ein Pflegeheim der besonderen Art geschaffen. Im obersten Geschoss befinden sich sieben betreute Wohnungen. Auf den beiden Etagen darunter können 40 Senioren in vier Wohngruppen ihren Lebensabend genießen, sollen am täglichen Leben in der Gemeinschaft teilhaben und ihr Leben trotzdem selbst bestimmen. „Wir wollen möglichst wenig Pflegeheim und möglichst viel Zuhause haben“, charakterisierte der Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung, Bernhard Schneider, den besonderen Aspekt des Adam-Rauscher-Hauses.
Und die Reaktionen auf dieses neue „Hausgemeinschaftsmodell“ sind einhellig. Bürgermeister Wolfgang Vockel: „Eine Perle im Stadtbild und ein bedeutender Baustein für die Infrastruktur der Stadt.“ Und auch Sozialdezernentin Elisabeth Krug meinte: „Solche Einrichtungen brauchen wir. Mit dem Adam-Rauscher-Haus liegen Sie also goldrichtig.“ Pfarrer Gerd Stühlinger und Dekan Gerhard Hauk bestätigten: „Ihnen ist ein gutes Werk gelungen.“
Ins Amt eingeführt
Gefreut hat diese Worte Jürgen Schwefel vom Bauunternehmen Gustav Epple und ganz besonders die Regionaldirektorin der Evangelischen Heimstiftung, Swantje Popp. „Wir wollten als großer Träger von Pflegeeinrichtungen eine weitere Möglichkeit zur individuellen Gestaltung des Lebensabends anbieten: die Möglichkeit, in einer modernen Pflegeeinrichtung mit einer qualitativ hochwertigen Pflege und Betreuung zu leben und dabei gleichzeitig aktiv in die Gestaltung des Tagesablaufs eingebunden zu sein.“
Innerhalb der Eröffnungsfeierlichkeiten wurde Kathrin Gradwohl als Hausdirektorin in ihr Amt eingeführt. „Begeisterungsfähig, engagiert, ausgesprochen kommunikativ und viel Herzenswärme“ – mit diesen Eigenschaften charakterisierte Swantje Popp die neue Hausdirektorin. „Den Alltag erleben, die Pflege im Hintergrund halten“, dies sei das Konzept all ihres Handelns versprach Gradwohl, die sich auf die Arbeit in dem schönen Haus freue.