Das bisherige Feuerwehrfahrzeug TSF der Abteilungswehr Oberwittighausen/Poppenhausen hat seinen Zenit schon länger überschritten. Obwohl es nur wenig im Einsatz war, spricht der TÜV davon, dass es an seine "technische und wirtschaftliche Grenze" kommt. Bereits im 2018 erstellten Feurwehrbedarfsplan war darauf hingewiesen worden, dass man sich um eine Ersatzbeschaffung bemühen sollte. Daher wurde im Dezember 2018 ein Förderantrag für die Ersatzbeschaffung eines Gerätewagens (GW/T) gestellt, im August 2019 erhielt die Gemeinde die Förderzusage in Höhe von 25 500 Euro als Festbetragsförderung, im September 2019 stimmte der Gemeinderat für die Angebotseinholung und anschließende Beschaffung des Fahrzeugs.
Der Bewilligungszeitraum reicht bis 2022. Seitdem beschäftigen sich insbesondere der Feuerwehrkommandant Herbert Reinhard und die Verwaltung mit der Einholung entsprechender Angebote. Dabei erwies sich die Vergleichbarkeit der Angebote als schwierig, da jedes Angebot individuell gestaltet ist, so Bürgermeister Marcus Wessels in der Gemeinderatssitzung.
Ausstattung des alten Fahrzeugs wird in neues integriert
Für nähere Ausführungen übergab er das Wort an Herbert Reinhard, der sich intensiv in die Materie eingearbeitet hatte. Er hatte letztlich drei Angebote mitgebracht, obwohl es teilweise sehr schwer war, überhaupt Angebote von den Firmen zu bekommen, so Reinhard. Geplant ist ein Iveco-Unterbau und ein fester Aufbau auf der Ladefläche. Darin werden vier Rollcontainer untergebracht sein, zwei für die Aufnahme von jeweils 500 Meter Schlauch, einer für eine Pumpe und einer für die Atemschutzgeräte. So kann man mit wenigen Personen schnell auf Einsatzsituationen reagieren und die benötigten Container sind schnell am Einsatzort.
Die bisherige Ausstattung des alten Fahrzeugs wird ebenfalls im neuen Fahrzeug integriert, das mit dem normalen Feuerwehrführerschein fahrbar sein wird. Das wirtschaftlichste Angebot kam von der Firma Würstle aus Moschenwangen. Die Firma baut seit 2011 Feuerwehrfahrzeuge, war bislang aber nicht bekannt in dieser Gegend. Daher wurde das Unternehmen Ende Mai 2020 von einer kleinen Wittighäuser Delegation besucht, wobei dieses einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat, so Bürgermeister und Feuerwehrkommandant. Zu einem Angebotspreis von 126 715 Euro wurde der Auftrag an die Firma Würstle vergeben. "Auch wenn uns der Betrag wehtut, die Anschaffung ist notwendig", argumentierte Wessels.
Die Ausgabe war im Finanzplan erst für 2022 vorgesehen, wurde aber bereits auf 2021 vorgezogen. Wann genau das neue Fahrzeug geliefert werden kann, muss noch mit der Firma besprochen werden. Herbert Reinhard hofft auf Anfang 2021.