(dpa/lsw) Gut 5,2 Millionen Euro für die Erklärung fantastischer Welten: Die Landeshauptstadt Stuttgart hat ihr Carl-Zeiss-Planetarium im Schlossgarten ein Jahr lang saniert und modernisiert. Am 22. April wird die denkmalgeschützte Pyramide mit der 500 Quadratmeter großen Kuppel wieder in Betrieb genommen. Endlich sei das Haus für Wissensvermittlung wieder auf internationalem Stand, sagte Direktor Uwe Lemmer am Donnerstag. Neues Herzstück ist eine Anlage mit neun digitalen Projektoren, mit der virtuelle Flüge aus der Milchstraße raus und in ferne Galaxien auf der Ganzkuppel-Leinwand ebenso möglich sind wie das Eintauchen in den menschlichen Körper oder eine Reise zu Chloroplasten in Blättern. Die Show „Leben – eine kosmische Geschichte“ stammt aus San Francisco. Und auch bei der Vorstellung „Kosmische Kollision“ denkt mancher an Amerika: Erklärt werden die gewaltigen Zusammenstöße im Weltall, Meteorschauer und die Entstehung von Erde und Mond von der beruhigenden deutschen Stimme des Hollywoodstars Robert Redford. 120 000 Besucher hatte das Haus vor der einjährigen Schließung. „Da erwarten wir uns jetzt natürlich einen Schub“, so Lemmer. Rund 2,5 Millionen Euro flossen in die Projektionstechnik, weitere 2,7 Millionen in die Sanierung samt Brandschutz und Belüftungstechnik. Jeder der neun Projektoren kostete laut Lemmer 100 000 Euro. Den guten, alten, analogen und versenkbaren Zeiss-Projektor „Universarium-Modell IX“ in der Mitte der Kuppel konnte die neue Technik aber nicht verdrängen: Sein wirklichkeitsgetreuer Sternenhimmel mit Glasfaser-Optik für rund 10 000 Sterne sei nach wie vor unerreicht, sagte Lemmer.
STUTTGART