Die Landesregierung wird allen Pflegekräften in Baden-Württemberg eine Prämie in Höhe von bis zu 1500 Euro zahlen, die aktuell und in den nächsten Wochen zur Bekämpfung der vierten Corona-Welle auf den Intensivstationen im Einsatz sind. Eine entsprechende Vorlage des Gesundheits- und des Finanzministeriums hat der Ministerrat gebilligt. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landratsamts Main-Tauber-Kreis hervor.
Anders als im Jahr 2020 habe der Bund bislang noch keine Bereitschaft erklärt, diese Prämie anteilig zu finanzieren, erklärte die Landesregierung demnach. Die Pandemie erreiche derzeit einen neuen Höhepunkt. Die Intensivstationen füllten sich weiter. Die vergangenen 20 Monate hätten in den Krankenhäusern ihre Spuren hinterlassen. Vor allem die Pflegekräfte auf den Intensivstationen hätten unter stark erschwerten Bedingungen bis an ihre Belastungsgrenzen und darüber hinaus gearbeitet, um Menschenleben zu retten. Viele seien nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt, das Personal sei vielerorts knapp.
Bekämpfung der vierten Welle
Um zumindest ansatzweise zu honorieren, welchen Einsatz die Pflegerinnen und Pfleger auf den Intensivstationen für die Gesellschaft erbringen, werde die Prämie noch in diesem Jahr gezahlt. Davon verspreche man sich auch, dass sich eventuell mehr Pflegekräfte aus den Normalstationen dazu entschließen, zur Bekämpfung der vierten Welle auf den Intensivstationen auszuhelfen, erläuterte das Gesundheitsministerium laut der Pressemitteilung.
Das Finanzministerium habe mitgeteilt, dass die Arbeit auf den Intensivstationen ein Knochenjob sei, der mit einer Prämie gar nicht aufgewogen werden kann. Damit solle aber zumindest ein Zeichen gesetzt werden, wie sehr die Arbeit wertgeschätzt wird. Helfen würde den Pflegekräften auch, wenn sich mehr Menschen impfen ließen und weniger Ungeimpfte auf den Intensivstationen behandelt werden müssten.
Krankenhäuser sollen Prämie verteilen
Die Kosten für die Prämienzahlung liegen je nach Auslastung der Intensivbetten zwischen 8,5 und 12 Millionen Euro, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Prämien sollen in Anlehnung an die bereits erfolgten Auszahlungen verteilt werden. Das Gesundheitsministerium werde anhand der im DIVI-Intensivregister gemeldeten Krankenhäuser die empfangsberechtigten Krankenhäuser bestimmen. Für jedes ausgewählte Krankenhaus werde eine Gesamtprämie ermittelt und ausbezahlt. Die Krankenhäuser könnten die Prämie im Einvernehmen mit der Arbeitnehmervertretung an die Pflegenden auf den Intensivstationen verteilen.