Der Fahrgastverband "Pro Bahn" hat die Bürgerinitiative "Frankenbahn-für-alle", den Main-Tauber-Kreis und den Neckar-Odenwald-Kreis mit einem Landespreis ausgezeichnet. Damit wurde die Einführung eines Stundentakts im ländlichen Raum gewürdigt. Den Preis nahmen die Landräte Christoph Schauder (Main-Tauber-Kreis) und Achim Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis) sowie als Vertreter der Bürgerinitiative Vorsitzender Manfred Silberzahn, Dietmar Hofmann und Herbert Sohns am Freitag gemeinsam in Karlsruhe entgegen, informiert eine Pressemitteilung des Landratsamts in Tauberbischofsheim.
Landrat Schauder habe die Urkunde im Landratsamt an Dezernentin Ursula Mühleck weitergegeben. Er habe sie gebeten, seinen Dank für die geleistete Arbeit an die Mitarbeitenden im Amt für Schulen und ÖPNV sowie bei der Verkehrsgesellschaft Main-Tauber zu übermitteln.
Der Preis beziehe sich auf das Engagement für den dreijährigen Probebetrieb mit einem regelmäßigen Taktverkehr, der im Dezember 2019 zwischen Osterburken und Lauda eingerichtet wurde. Im Rahmen dieses Projekts soll getestet werden, ob das Angebot zusätzlicher Nahverkehrszüge, als Ergänzung zu den stündlichen Regionalexpresszügen, von den Bürgerinnen und Bürger angenommen wird.
"Ein attraktiver ÖPNV ist kein exklusives Privileg von Ballungsräumen, sondern muss auch in ländlichen Räumen möglich sein", kommentiert Landrat Schauder laut Pressemitteilung den Fahrgastpreis. Leider habe die Corona-Kreise deutliche Auswirkungen auf das Fahrgastaufkommen auf der Frankenbahn. Seit Beginn der Pandemie würden öffentliche Verkehrsmittel deutlich weniger genutzt. Die beiden Landkreise befänden sich aktuell in Gesprächen mit dem Verkehrsministerium zur weiteren Gestaltung des Probebetriebs. "Der Main-Tauber-Kreis und der Neckar-Odenwald-Kreis stehen auch weiterhin zu ihrem Wort, sich für die Frankenbahn zu engagieren, beispielsweise bei den Zu- und Abbringerverkehren mit Bussen und Ruftaxis", wird Schauder zitiert.
Achim Brötel ergänzte, dass der Neckar-Odenwald-Kreis für den Probebetrieb erhebliche finanzielle Mittel in die Hand genommen habe. "Dass unser Engagement nun durch den renommierten Fahrgastverband ‚Pro Bahn‘ ausgezeichnet wird, ist eine große Wertschätzung für alle Beteiligten und gibt für die nun entscheidende Phase des Probebetriebs weiteren Rückenwind", wird er zitiert. "‚Pro Bahn‘ ehrt hier nicht nur das Engagement, sondern hält dem Land gewissermaßen den Spiegel vor. Für mich ist der Fahrgastpreis deshalb auch ein ganz wichtiges Argument gegenüber dem Verkehrsministerium, dass aus dem von uns mitzubezahlenden Probebetrieb endlich ein regulär vom Land bezahlter Regelbetrieb werden muss", so Brötel laut Pressemitteilung.
Der Fahrgastverband "Pro Bahn" verleiht jedes Jahr bei seinem Bundesverbandstag Fahrgastpreise für besonderen Einsatz für Bahn und Bus. Coronabedingt konnte die Veranstaltung, die 2020 geplant war, erst jetzt stattfinden. In Karlsruhe wurden zwei Bundespreise und ein Landespreis verliehen. Der Landespreis, den der Bundesverband verleiht, geht immer in das Bundesland, in dem der Verbandstag stattfindet, heuer in die Region für den Einsatz für die Frankenbahn. Die Bundespreise gehen nach Esslingen am Neckar für jahrzehntelanges Engagement für elektrischen Stadtverkehr und auf die Schwäbische Alb für Einsatz für Schienenpersonennahverkehr.
Informationen über den Regionalbahn-Stundentakt zwischen Osterburken und Lauda gibt es unter www.frankenbahntakt.de