Zukunftssichernd ist die Übertragung der Aufgaben des Standesamtes im Vertretungsfall, so Bürgermeister Johannes Leibold bei der Großrinderfelder Gemeinderatssitzung. Hintergrund ist die dauerhafte Einsatzfähigkeit des Standesamtes auch in dringenden Einzelfällen. Bei einem Gespräch mit der Standesamtsaufsicht beim Landratsamt in Tauberbischofsheim wurde erörtert, wie mit Engpässen umzugehen ist, beispielsweise bei Personalfluktuation oder Fortbildung zum Standesbeamten.
Entschieden wurde, dass sich die Gemeinden Großrinderfeld und Werbach zukünftig gegenseitig vertreten können. Deshalb wurde Bürgermeister Leibold beauftragt, einen entsprechenden Vertrag mit der Nachbargemeinde Werbach zu schließen. Zukünftig wird der jeweilige "Verhinderungsvertreter" einer Gemeinde, praktisch der Stellvertreter oder die Stellvertreterin der normalen Stelle, in der Nachbargemeinde ebenfalls als Standesbeamter tätig sein dürfen.
Der Vertrag sei auch deshalb notwendig, weil die elektronische Zugangsberechtigung zum Computersystem für Standesbeamte eine eindeutige Kennung verlangt, so Bürgermeister Leibold. Wenn der öffentlich-rechtliche Vertrag von beiden Kommunen unterzeichnet ist, müssen auch die jeweilige Standesbeamtin beziehungsweise der jeweilige Standesbeamte in beiden Kommunen öffentlich bestellt werden.
Neuer Unimog für Gerchsheim
Der Großrinderfelder Gemeinderat beschloss außerdem die Vergabe der Planungsleistung für die Durchführung eines Vergabeverfahrens für die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs an das Büro für Brandschutzplanung Renninger in Eßfeld zu einem Angebotspreis von rund 6800 Euro brutto zu vergeben. Hintergrund ist die Ersatzbeschaffung für den bald 40 Jahre alten Unimog der Abteilungswehr Gerchsheim. Dieses Fahrzeug soll durch ein modernes LF20 ersetzt werden. Eine entsprechende Förderung seitens des Landes sei bereits eingegangen, ein Antrag auf Förderung beim Ausgleichsstock folgt in Kürze.
Vergeben wurde auch die Anschaffung eines Software-Moduls für den digitalen Sitzungsdienst. So können in Zukunft die Sitzungen noch effizienter vorbereitet und nachbereitet werden. Zudem ist die Archivierung bereits stattgefundener Sitzungen geplant. Das Programm sei relativ kostengünstig mit einem Grundpreis von 750 Euro, so Kämmerer Werner Horn. Hinzu kämen nur die Kosten für die notwendigen Einzellizenzen und die Softwarepflege.
Überfällige Brückensanierung beschlossen
Beschlossen wurde weiterhin, die marode Brücke in der Gartenstraße im nächsten Jahr zu sanieren. Diese Maßnahme sei überfällig, da die Verkehrssicherheit aufgrund des schlechten Gesamtzustandes der Brücke nicht mehr gegeben ist, so Bürgermeister Johannes Leibold. Nach dem positiven Bescheid aus dem Ausgleichsstock mit einer Förderung von 107 000 Euro, will der Gemeinderat nun im Winter die Ausschreibung für den Neubau angehen und die Brücke im kommenden Jahr neu bauen lassen. Auf Nachfrage von Ralf Schieß erklärte der Bürgermeister, dass eine reine Verrohrung nicht möglich sei, da man damit den Querschnitt des Durchflusses verringert, was nicht gestattet ist: "Das war eine Brücke und muss weiter als Brücke gebaut werden."