Zu Beginn des neuen Jahres wird das Creglinger Haus in die Hände des Diakoniewerkes übergehen. Bis zum Mai sollen dort dann 38 vollstationäre Altenpflegeplätze sowie drei integrierte Tagespflegeplätze entstehen.
Auch ein weiterer wichtiger Aspekt kam zum Tragen: Eine medizinische Grundversorgung für die Creglinger Bevölkerung bleibt gewährleistet durch ein angegliedertes Ambulatorium im Erdgeschoss, das nach wie vor von der Verwaltung der Krankenhäuser und Heime im Main-Tauber-Kreis (KHMT) geführt wird.
Unabhängig von den Ende Dezember anberaumten Umbaumaßnahmen in den oberen Stockwerken werden ab 2. Januar auch weiterhin die internistischen Patienten vom ehemaligen Belegarzt Dr. Willfarth im (dann ehemaligen) Creglinger Krankenhaus betreut. Die (noch) Chefärztin der Chirurgie, Dr. Barbara Baier, wird in den ehemaligen Funktionsräumen der chirurgischen Abteilung eine eigene Facharztpraxis aufmachen, wo sie bereits ab dem 8. Januar wieder ambulant operieren wird.
Auch die übrigen OPs bleiben nicht leer. Der niedergelassene Facharzt für Frauenheilkunde, Dr. Gniadek, wird dort ebenfalls seine ambulanten Operationen ausführen. Die Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes soll weiterhin im Haus verbleiben. Somit kann das Haus auch weiterhin für eine sinnvolle gesundheitliche Rundumversorgung im Creglinger Raum genutzt werden.
Aber nicht nur Zufriedenheit über die gelungene Konzentration von medizinischer Grundversorgung, Seniorenarbeit und Rettungswache war bei den beiden vertragsunterzeichnenden Parteien zu spüren, auch die gute Lösung für die bisherigen Mitarbeiter wurde von Landrat Georg Denzer noch einmal lobend hervorgehoben. Durch die Umstrukturierung war es in keinem Fall zu einer Kündigung gekommen. Alle Mitarbeiter konnten entweder vom zukünftigen Betreiber des Altenheimes oder vom Eigenbetrieb KHMT übernommen werden.
Vor genau zwei Jahren hatte man sich in ähnlicher Zusammensetzung schon einmal im Landratsamt getroffen. Eigentlich stand damals nicht Creglingen als Hauptpunkt auf der Tagesordnung, aber über Umwege entwickelten sich dann die Beziehungen zwischen Schwäbisch Hall und dem Main-Tauber-Kreis, die jetzt zur Vertragsunterzeichnung herangereift waren. Das Diakoniewerk suchte für seinen zukünftigen Altenpflege-Verbund in der Region Schwäbisch Hall, Uffenheim, Niederstetten, Weikersheim, Lauda-Königshofen noch einen Standort in Creglingen und der Kreis hatte ein Krankenhaus, das in den Wirren der Gesundheitreformen eine zu geringe Bettenzahl aufwies, um wirtschaftlich rentabel arbeiten zu können.
Das passte zusammen und Landrat Georg Denzer war froh, dass er die Einrichtung in gute Hände legen konnte. Trotzdem blickte er noch einmal etwas wehmütig auf das Creglinger Haus zurück: "Jahrzehntelang haben wir für den Erhalt gefochten, aber es waren am Ende einfach zu wenig Betten für ein Krankenhaus." Die Zuversicht verlor er allerdings nicht: "Alles wird gut", meinte er nach der Vertragsunterzeichnung.