Wir stellen unseren Lesern die Kandidaten für die Landtagswahl am 13. März vor. Heute im Porträt: Birgit Väth (52) aus Wertheim. Sie ist die Landtagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen. Sie schildert ihren Lebenslauf und politischen Werdegang:
„Ich bin auf einem Aussiedlerhof bei Wertheim aufgewachsen. Wichtige Erfahrungen sammelte ich in der Antiatomkraftbewegung, während meiner WG-Zeiten in Karlsruhe und bei einer Überlandreise nach Indien. Einblicke in andere Länder, vor allem der so genannten Dritten Welt, relativieren viele unserer Probleme.
Nach meiner Berufsausbildung lebte ich zwölf Jahre lang in Berlin. Dort wurden meine beiden Kinder geboren.
1996 kehrte ich mit meiner Familie nach Wertheim zurück und fand Anschluss bei den Grünen. Von 1999 bis 2009 war ich Vorstand und Vorstandsvorsitzende. Seit 2009 bin ich im Wertheimer Gemeinderat. Zudem bin ich Mitglied im Kreisvorstand der Grünen Main-Tauber. Wichtig sind mir neben einer gerechteren Welt (Schulbildung, Chancengleichheit, Fair Trade) ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen und der Natur.
Wenn neben Arbeit, Kommunalpolitik und Vereinsarbeit noch Zeit bleibt, dann verbringe ich diese am liebsten im Garten, mit meinem Hund, mit Handarbeiten oder in Portugal, „unserem zweiten Zuhause“. Seit 30 Jahren halte ich mich regelmäßig an der Algarve auf.“

Die folgenden drei Fragen haben wir jedem Kandidaten gestellt mit der Bitte um kurze, prägnante Antworten: Frage: Wo sehen Sie Ihre politischen Schwerpunkte und Ziele? Birgit Väth: Die grün geführte Landesregierung hat Baden-Württemberg vorangebracht. Ich will, dass diese erfolgreiche Politik unter Führung von Ministerpräsident Kretschmann fortgeführt wird. Besonders am Herzen liegt mir eine Bildungspolitik, die Bildung nicht mehr von der sozialen Herkunft abhängig macht und alle Kinder individuell und optimal fördert. Mit der Gemeinschaftsschule können wir das schaffen. Als verpflichtende Ganztagesschule trägt sie auch zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei. Mit der verstärkten Nutzung der erneuerbaren Energiequellen wollen wir die Energiewende und den Umweltschutz voranbringen. Dazu brauchen wir auch die nachhaltige, soziale und vorbildhafte Verkehrspolitik der Grünen.
Was wollen Sie für Ihren Wahlkreis im Landtag in Stuttgart erreichen? Väth: Es wäre gut, wenn der Main-Tauber-Kreis in Stuttgart mit mehr als einem Abgeordneten vertreten wäre. Dafür bitte ich um die Stimmen der Wählerinnen und Wähler. Ich will einen besseren öffentlichen Nahverkehr im Main-Tauber-Kreis. Das wird mit der bereits erfolgten Ausschreibung des Schienenpersonennahverkehrs auf der Franken- und der Tauberbahn möglich. Wir Grüne stehen auch für mehr und bessere Ganztagesbetreuung von Kindern, um Familien zu unterstützen und Kinder zu fördern. Ausgebaut werden muss die Versorgung mit schnellem Internet. Das ist für unsere mittelständischen Unternehmen existenziell. Statt der veralteten und langsamen Kupferkabel wollen wir leistungsfähige Glasfaserleitungen, die von unserer Landesregierung gefördert werden. Wo sehen Sie Ihre besonderen Stärken, die Sie in Ihrem politischen Wirken einsetzen wollen – was sind eventuell auch Ihre Schwächen? Väth: Als gelernter Krankenschwester liegt mir die Gesundheitspolitik besonders am Herzen. Wir brauchen eine flächendeckende ärztliche Versorgung. Um dies zu gewährleisten, bin ich für medizinische Versorgungszentren, in denen ÄrztInnen als Angestellte auch in Teilzeit arbeiten können. Das kann dazu beitragen, die durch altersbedingte Praxisschließungen verursachten Versorgungslücken im ländlichen Raum zu schließen. Bei einer Wahl in den Landtag werde ich mich mit ganzer Kraft für den Main-Tauber-Kreis einsetzen.