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MESSELHAUSEN: Was wird aus Kloster Messelhausen?

MESSELHAUSEN

Was wird aus Kloster Messelhausen?

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    Zukunftspläne: Wenn es nach dem Konzept einer privaten Initiative geht, soll das Kloster Messelhausen wieder zurückgekauft und in seinem bisherigen Charakter als „Haus der besinnlichen Stille“ und Begegnungsstätte für Tagungen und Seminare erhalten bleiben.
    Zukunftspläne: Wenn es nach dem Konzept einer privaten Initiative geht, soll das Kloster Messelhausen wieder zurückgekauft und in seinem bisherigen Charakter als „Haus der besinnlichen Stille“ und Begegnungsstätte für Tagungen und Seminare erhalten bleiben. Foto: Fotos: Peter Daniel Wagner

    Nach seinem Verkauf im vergangenen Jahr sowie nach einem großen Abschiedsgottesdienst am vergangenen Sonntag (wir berichteten) erlebt das Kloster Messelhausen derzeit erhebliche Veränderungen: Der Augustinerkonvent zieht sich nach 80 Jahren aus dem Kloster zurück, das Gästehaus wird zum 31. August geschlossen und die Seelsorgeeinheit Messelhausen aufgelöst. Unklar bleibt, was mit dem Klostergebäude sowie der idyllischen Parkanlage geschieht. Die Liegenschaft war im Herbst 2012 von einem privaten Investor aus Würzburg gekauft worden, um ein „Burnout-Center“ einzurichten, doch so, wie es aussieht, scheint daraus nichts zu werden.

    Wenn es nach dem Konzept einer privaten Initiative geht, soll das Kloster zurückgekauft und in seinem bisherigen Charakter als Seminar- und Begegnungsstätte der besinnlichen Stille sowie christlichen Werte erhalten bleiben. Das Konzept der beiden Hauptinitiatoren Peter und Martina Weiß aus dem Igersheimer Ortsteil Neuses, die dort seit rund 25 Jahren einen Catering-Service betreiben, beruht auf zwei Säulen: Zum einen soll das große Gästehaus mit 30 Zimmern für 36 Übernachtungsgäste über eine Stiftung finanziert werden. „Ziel der Stiftung ist es, dieses Haus auch über Generationen hinaus in der Form, wie es jetzt geführt wird, zu erhalten“, so das Ehepaar. Für das kleinere Haus, in dem bis jetzt die Augustinerpatres lebten, soll eine Genossenschaft gegründet werden. Es solle eine Hausgemeinschaft für etwa sechs Bewohner entstehen.

    Voraussetzung sei, dass sich bis etwa Mitte September eine Finanzierungsmöglichkeit abzeichne, so das selbst gesetzte Limit der beiden Initiatoren. Für die Stiftung für das Große Haus werde ein Treuhandkonto eingerichtet, für den Start würden 400 000 Euro benötigt.

    Peter und Martina Weiß zeigen sich zuversichtlich, da sich bisher rund 100 ehemalige Seminarteilnehmer und Freunde des Klosters aus ganz Deutschland bereit erklärt haben, Geld beizusteuern. Damit könnten bereits jetzt rund 75 Prozent der Startsumme abgedeckte werden. Nun hoffen sie auf weitere Unterstützer, speziell aus der Region. Dazu plane man in absehbarer Zeit eine öffentliche Infoveranstaltung.

    Für das Ehepaar Weiß ist das Kloster mit seinem Park und dem Augustinusweg eine spirituelle Heimat geworden. Deshalb fühlten sie sich sowohl dem Haus als auch dem bisherigen Prior und Leiter des „Haus der Stille“, Pater Christoph Weberbauer, eng verbunden.

    Große bauliche Veränderungen werde es nicht geben, um zum einen den bisherigen Charakter eines „Hauses der Stille“ zu wahren, zum zweiten, um nicht zu große Investitionen wagen zu müssen. „Es soll kein Schicki-Micki-Gästehaus werden, sondern in der Einfachheit der Strukturen übernommen werden“, erklärt Martina Weiß. Zudem sollten weder Haus noch Park ein Ort für große „Events“ werden, betont das Ehepaar, das zudem klarstellt, ihr Konzept und ihre Initiative unabhängig von ihrem bisherigen Geschäft als Caterer zu sehen und zudem im Rahmen persönlicher Veränderungen neue Herausforderungen suchen zu wollen.

    „Der Park soll weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben“, versichert Peter Weiß zugleich, zumal als dritter Konzeptpunkt die Einrichtung eines „Hildegard-von-Bingen-Cafés“ geplant sei, das ebenfalls als Begegnungsstätte dienen soll.

    Um eine Auslastung, falls es zum Rückkauf und zur Weiterführung in bisheriger Form als Gäste- und Seminarhaus komme, machen sie sich die beiden Initiatoren keine Sorgen. In Gesprächen mit dem Dekanat habe sich ebenso großes Interesse gezeigt, das Haus zu Seminaren und Kursen zu nutzen, wie die Bekundungen einer Herz-Rehaklinik.„Zudem sind schon viele und konkrete Ideen von Menschen da, die sich vorstellen können, das Haus für eigene Kurse zu nutzen“, berichtet Martina Weiß.

    Weberbauer schließt nach eigenen Angaben eine Rückkehr nach Messelhausen im Anschluss an ein „Sabbat“-Jahr nicht aus, um wieder einige Kurse zu leiten – allerdings nicht in bisheriger Funktion als Leiter des Hauses, wie er klarstellt. „Noch ist für mich alles offen, da ich im Gegensatz zu meinen bisherigen Messelhäuser Mitbrüdern, die allesamt an anderen Orten neue Aufgaben gefunden haben, noch keine weiteren festen Pläne habe“, berichtete Pater Christoph.

    Weitere Informationen: Peter und Martina Weiß, Tel. (0 79 31) 41 53 8, Fax (0 79 31) 20 39, E-Mail: info@dorfstueble.de.

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