Fast mit einer Punktlandung zu Ostern gibt es nun ein historisch gestaltetes Brettspiel mit Anspielungen auf die Geschichte im Taubertal. Die Rede ist vom: "Die Händler vom Taubertal – Wer macht in Lauda-Königshofen ein Bombengeschäft?". Der Schauplatz und die Epoche des 16. Jahrhunderts eröffnen dabei viele kreative Handlungsmöglichkeiten. Der gefährliche Raubritter Hans Thomas von Absberg, der im 16. Jahrhundert in Unterbalbach sein Unwesen trieb, nimmt im Brettspiel eine ebenso zentrale Rolle ein wie die Händlergilde, die der finsteren Gestalt einst den Kampf ansagte.
Die Idee dahinter ist, die Spieler auf innovative Weise mit der Geschichte von Lauda-Königshofen in Berührung zu bringen und das Interesse an der tauberfränkischen Heimat zu wecken. Für dieses außergewöhnliche Projekt haben sich Christoph Kraus, Martin Bethäuser und Fabian Schwab – allesamt Mitarbeiter der Stadtverwaltung – zusammengetan und knapp ein Jahr lang an der Ausarbeitung des Brettspiels gefeilt, das nun endlich verfügbar ist.

Bürgermeister Thomas Maertens würdigt das Spiel als inhaltlich und qualitativ besonders gelungen. Er ergänzt: "Auch in Krisenzeiten gibt es gute Nachrichten: Mit einem Brettspiel mit heimatgeschichtlichem Hintergrund stärken wir den Zusammenhalt in den Familien und ermöglichen ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Ich bin mir sicher, dass es als ein Stück Lebensfreude in turbulenten Zeiten wahrgenommen wird."
Der Spielablauf ist folgender: Die Spieler schlüpfen in die Rolle fahrender Händler und versuchen, ihre Waren gewinnbringend an den Mann zu bringen. Diese Idee ist eingebettet in eine variantenreiche Spielmechanik. Die offen ausliegenden Handelskarten zeigen, welche Waren in welchem Ort nachgefragt werden und wie viel für die Lieferung bezahlt wird. Beispielsweise benötigen die Nonnen des Prämonstratenser-Klosters in Gerlachsheim Stoff zum Nähen neuer Habitate, der Müller aus Oberbalbach wartet dringend auf neue Werkzeuge und für das Richtfest zum Bau der Laudaer Badstube werden Wein und Gewürze gebraucht.
Auszeichnung einer unabhängigen Jury
Die Herausforderung besteht nun darin, sich zu Beginn jeder Spielrunde am Markt in Königshofen geschickt mit Waren einzudecken – zu einem möglichst günstigen Preis. Dabei gilt es, eifrig mit seinen Mitspielern zu verhandeln. Nach dem Besuch am Markt kann man nun entweder Waren in den jeweiligen Ortschaften verkaufen, die Zugkraft des Ochsenkarrens aufrüsten, das Glück beim Taschenspieler versuchen, Pilger befördern, Kanonenkugeln erwerben und vieles mehr. In der Nacht zieht schließlich der Schwarze Ritter umher und plündert Händler aus. Nach sieben Runden gewinnt, wer die meisten Kanonenkugeln erworben hat. Denn er genießt das größte Ansehen in der Bevölkerung und hat am meisten dazu beigetragen, den Schwarzen Ritter aus Lauda-Königshofen zu vertreiben.

Um herauszufinden, ob "Die Händler vom Taubertal" tatsächlich mit bekannten Spielehits mithalten kann, hat die Stadt Lauda-Königshofen kurzerhand den fertig entwickelten Prototypen dem bekannten Online-Fanmagazin "Spielkult.de" zur Verfügung gestellt. Die Spannung war also groß, wie eine unabhängige Jury das Brettspiel bewerten würde. Die Rückmeldung kam prompt: Das Spiel heimste eine Auszeichnung ein. "‘Die Händler vom Taubertal‘ ist ein raffiniertes strategisches Handelsspiel mit einem ausgeklügelten Mechanismus. Von unserer Seite gibt es eine klare Empfehlung!", bringt der leitende Rezensent Ingo Hackenberg das Testergebnis auf den Punkt. Gelobt werden vor allem der abwechslungsreiche Spielverlauf, die umfangreiche Ausstattung und der hohe Grad an Interaktion zwischen den Spielern. Denn das Handeln, Feilschen und Taktieren ist ein Kernelement des analogen Abenteuers.
Die Produktion des Spiels übernimmt der renommierte Ravensburger-Verlag. Dies bezeichnen die Spieleautoren als weiteren Glücksgriff. So werde sichergestellt, dass alle Bestandteile auf höchstem Niveau hergestellt werden. Und davon gibt es schließlich einige: 36 Handelskarten, 20 Marktkarten, zwölf Pilgerkarten, sechs Schuldscheine, fünf Ochsenkarren-Tableaus, fünf Händlerfiguren, drei Pilgerfiguren, ein Schwarzer Ritter, mehr als 100 Münzen und Plättchen, ein Hochwassermarker, ein Rundenmarker, ein Würfel und noch einiges mehr bilden das Spielmaterial. Hinzu kommt, dass die Spielanleitung ausgiebig mit den unterschiedlichsten Testpersonen erprobt wurde, um zu gewährleisten, dass das Regelwerk auf Anhieb verständlich ist. Die Illustrationen der Grafikerin Verena Isabella Fontana tun ihr Übriges, damit das Werk den hohen Qualitätsmaßstäben professioneller Brettspiele gerecht wird.
Stadt erhielt Zuschuss von 40 Prozent
Dass viele kreative Ideen bereits in die Ausarbeitung flossen und das Spiel historisch authentisch ist, hat auch die LEADER-Regionalentwicklung Badisch-Franken e.V. begeistert. Deshalb erhielt das Projekt einen Zuschuss für die Stadt Lauda-Königshofen. Nicht zuletzt dieser Förderung von 40 Prozent ist es zu verdanken, dass das Spiel in einer sehr hochwertigen Ausstattung hergestellt werden kann.
Das Spiel "Die Händler vom Taubertal – Wer macht in Lauda-Königshofen ein Bombengeschäft?" ist ab sofort in der Region erhältlich. Der Verkaufspreis beträgt 20 Euro. Es kann bei folgenden Verkaufsstellen erworben werden: Löwenmarkt in Gerlachsheim, Herm-Tankstellen in Lauda und Königshofen, Total-Tankstelle in Königshofen, Buchhandlung "Moritz & Lux" in Lauda-Königshofen (Bestellung per Tel. 07931 51088 oder E-Mail an buchlauda@moritz-lux.de; Lieferung erfolgt direkt nach Hause), Buchhandlung "Schwarz auf Weiß" in Tauberbischofsheim (Bestellung per Tel. 09341/7768 oder E-Mail an schwarzaufweiss@tauberbuch.de; Lieferung erfolgt direkt nach Hause). Wenn die Corona-Krise überwunden ist, wird das Spiel auch bei ausgewählten städtischen Einrichtungen sowie weiteren lokalen Geschäften zu erwerben sein.