Das Wetter meinte es nicht gut mit den Wittighäuser Musikanten. Viel Mühe hatten sich die Musiker und Musikerinnen gemacht, um das zehnjährige Bestehen ihrer Kapelle am Plan in Unterwittighausen zu feiern. Dort, wo sonst der Große Wittighäuser Weihnachtsmarkt stattfindet, sollte ein großes Fest für die Bevölkerung gefeiert werden. Man hatte extra eine neue Fahne fertigen lassen, die bei einem Festgottesdienst unter freiem Himmel geweiht werden sollte. Doch der freie Himmel erwies sich am letzten Wochenende als sehr launisch. Immer wieder kamen Regenschauer und versuchten, die Feierlichkeiten zu torpedieren. Aber das gelang in keiner Weise. Denn die Musik setzte sich letztlich durch und die Menschen zeigten mit ihrem Zuspruch, wie wichtig ihnen der Verein und seine Mitglieder sind.
Oder, um es fränkisch zu sagen, wo ein Fest ist, "doa geh mer hi, wurscht was für Umständ sinn". Umso dankbarer war man seitens des Vorstandes der Wittighäuser Musikanten, dass so viele Menschen kamen und unterhalten werden wollten, sagt rückblickend der erste Vorstand des Vereins, Walter Kordmann.
Gottesdienst als würdiger Rahmen für die Jubiläumsfeier
Der Gottesdienst mit Pater Robin und dem Mesnerteam war ganz auf die Musiker und Musiker zugeschnitten und so war der Beginn des Festes äußerst positiv. Das war ein ganz besonderes Erlebnis, fand nicht nur Walter Kordmann. "Das hat unserer Jubiläumsfeier einen würdigen Rahmen verliehen". Danach wurde das Jubiläumsfest im extra aufgebauten ´Zelt fortgesetzt. Und von innen und außen begossen, denn der Regen war an diesem Abend das bestimmende Thema.
Die Wittighäuser Musikanten waren ein Zusammenschluss des Musikvereins Oberwittighausen, des Musikvereins Unterwittighausen und der Musikkapelle Poppenhausen. Alle drei Musikvereine hatten Nachwuchsprobleme. Wie in der Chronik der Musikkapelle nachzulesen ist, bestand der Musikverein Unterwittighausen schon seit längerem nur noch auf dem Papier. Eine spielfähige Kapelle gab es nicht mehr. Auch die Musikkapelle Poppenhausen war mit Musikern aus dem eigenen Ort kaum mehr spielfähig.
Aus diesem Grund hatten sich die noch aktiven Musiker aus Unterwittighausen und Poppenhausen schon seit längerem dem Musikverein Oberwittighausen angeschlossen. So konnte zumindest für mehrere Jahre dieser Musikverein mit einer spielfähigen Kapelle am Leben gehalten werden. Jedoch ging allgemeiner Mitgliederschwund und fehlender Nachwuchs auch am Musikverein Oberwittighausen nicht spurlos vorbei. Aus diesem Grund gab immer wieder Überlegungen, die drei Musikvereine zu einem Verein zusammenzuführen, was 2014 gelang. Seitdem ist Thomas Landwehr Dirigent und die Nachwuchsprobleme mit der Bläserjugend gelöst, sodass man voller Zuversicht in die Zukunft blickt.