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Wittighausen: Wittighausen muss Kindergartengebühren erhöhen - starke Kritik an Politik des Landes

Wittighausen

Wittighausen muss Kindergartengebühren erhöhen - starke Kritik an Politik des Landes

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    Die Elternbeiträge für die nächsten beiden Jahre steigen im Kindergarten nach einer Aufforderung durch den Städte- und Gemeindetag auch in Wittighausen um jeweils gut sieben Prozent.
    Die Elternbeiträge für die nächsten beiden Jahre steigen im Kindergarten nach einer Aufforderung durch den Städte- und Gemeindetag auch in Wittighausen um jeweils gut sieben Prozent. Foto: Matthias Ernst

    In seiner letzten Sitzung vor den Kommunalwahlen am 9. Juni hatte der aktuelle Wittighäuser Gemeinderat nochmal ein ganzes Potpourri an Tagesordnungspunkten zu bearbeiten. Es ging um mehrere Bauanträge, darunter die Erweiterung eines Gewerbetriebes in Vilchband.

    Die Firma Klotz AIS GmbH plant ihren Standort, um eine Lagerhalle zu erweitern. Dies soll in zwei Abschnitten geschehen. Der Bauantrag beinhaltet bereits beide Bauabschnitte. Im ersten Abschnitt soll eine Lagerfläche von 533 Quadratmeter entstehen. In Abschnitt zwei wird die Lagerfläche auf etwa 1580 Quadratmeter erweitert. Das bestehende Lagerzelt wird abgebaut und im westlichen Teil des Grundstücks wieder aufgestellt. Des Weiteren wird ein WC-Container im Gebäude aufgestellt. Der geplante Neubau soll in Stahlleichtbauweise mit Sandwichfassade erfolgen. Die großzügige Außenanlage bietet ausreichend Verkehrsfläche und Stellplätze für Autos, führte Bürgermeister Marcus Wessels aus. Er sei froh ist, dass die Firma sich mit dem Neubau zum Standort in Vilchband bekennt und hier weiter ihre hochwertigen Produkte produzieren will. Das sah auch der Gemeinderat so und stimmte dem Bauantrag zu.

    Außerdem musste sich der Wittighäuser Gemeinderat mit der Fortentwicklung der Elternbeiträge für die Kindertagesstätte Allerheiligen beschäftigen. Ausgehend von den Empfehlungen des Städte- und Gemeindetages und der 4-Kirchen-Konferenz wurden diese möglichen Elternbeiträge errechnet. Die Erhöhung erfolgt nicht auf Initiative durch die Verrechnungsstelle (katholische Kirche), sondern ist ein landesweiter Prozess in allen Kommunen. Daraus resultiert auch die Empfehlung durch den Städte- und Gemeindetag Baden-Württemberg. Die Empfehlungen sind nicht bindend, es steht jeder Kommune frei andere Beiträge zu erheben. Allerdings ist das nicht empfehlenswert, da hierdurch auf Einnahmen verzichtet wird, die uns bei anderen Förderungen in Abzug gebracht werden, sagte Bürgermeister Wessels vor Beginn der Diskussion.

    Die Verwaltung hatte eine Vorlage erarbeitet, die die Erhöhung um jeweils etwas mehr als sieben Prozent für die kommenden beiden Jahre vorsieht. Schnell wurde im Gemeinderat die Problematik klar. Nimmt man die Empfehlungen nicht an, kann es Nachteile bei der Erlangung von Zuschüssen und Förderungen bei anderen Projekten haben. Folgt man den Empfehlungen ohne Erläuterungen vor der Bevölkerung, könnte der Eindruck entstehen, dass man die Eltern nur schröpfen will. Das ist mitnichten so, wurde in der Diskussion schnell deutlich. Vor allem der Blick in das benachbarte Bayern, wo die Staatsregierung die Kinderbetreuung in Kindertagesstätten wesentlich höher fördert, sorgte für Kritik an der baden-württembergischen Regierung. Man befürchtet nicht nur in Wittighausen, dass sich viele Eltern in Zukunft keine Ganztagsunterbringung ihrer Kleinen mehr leisten können. Viele, meist gut ausgebildete Fachkräfte – überwiegend Frauen – würden dann wieder zu Hause bleiben und die Kinderbetreuung selbst übernehmen. Das könne nicht das Ziel sein, so der Tenor im Gemeinderat. Trotzdem folgte man den Empfehlungen aus Stuttgart, wenn auch widerwillig.

    Der Gemeinderat beauftragte seine Vertreter bei der Sitzung des Zweckverbandes Abwasserbeseitigung Wittigbach den vorgestellten Neuanschaffungen und der Jahresrechnung 2023 zuzustimmen.

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