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Lauda: Zwischen Schulbussen und Mobilitätswende

Lauda

Zwischen Schulbussen und Mobilitätswende

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    2012 hat Thorsten Haas als Geschäftsstellenleiter bei der VGMT begonnen, seit 2017 ist er Geschäftsführer.
    2012 hat Thorsten Haas als Geschäftsstellenleiter bei der VGMT begonnen, seit 2017 ist er Geschäftsführer. Foto: Linda Hener

    VGMT-Geschäftsführer Thorsten Haas ist ein Macher der Mobilitätswende. Das behauptet nicht er selbst. Zusammen mit seinem Team und stellvertretend für den Landkreis war er vergangenen Herbst beim Landeswettbewerb "Wir machen Mobilitätswende" für das Verkehrsangebot "Ruftaxi" für einen Publikums- und einen Jurypreis nominiert. Die Auszeichnung wurde von der Klimaschutz- und Energieagentur (KEA) Baden-Württemberg und dem Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg ausgeschrieben. Im Kurzinterview spricht der 41-Jährige über den Landeswettbewerb, aktuelle Projekte und die künftige Veränderung des Verkehrsangebots.

    Frage: Thorsten Haas, gemeinsam mit Ihrem Team haben Sie im Herbst 2022 über die Presse und Social Media dazu aufgerufen, für das VGMT-Projekt "Ruftaxi" beim Publikumspreis des Landeswettbewerbs "Wir machen Mobilitätswende" abzustimmen. Was wurde aus dem Aufruf?

    Thorsten Haas: Die gesamte Nominierung für den Wettbewerb in zwei Kategorien war ein Megaprojekt. Für den Vorstellungsspot kam extra ein Kamerateam in die Geschäftsstelle nach Lauda und hat einen Tag lang an verschiedenen Orten gefilmt, allein mein Interview dafür dauerte über eine Stunde. Mithilfe des fertigen Videos haben wir dafür geworben, für das "Ruftaxi" abzustimmen. Gemeinsam mit Mit-Geschäftsführerin Ursula Mühleck, Dezernentin beim Landratsamt des Main-Tauber-Kreises, bin ich Ende November dann zur Preisverleihung nach Ludwigsburg gefahren. Zwar wurde es vor Ort nichts mit einem Spitzenplatz, dennoch hat sich die Aktion enorm gelohnt. Das seit 2018 bestehende flächendeckende "Ruftaxi" ist nochmals deutlich bekannter geworden.

    Bereits 2019 hat das "Ruftaxi" den Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg erhalten. Solche speziellen Mobilitätsmodelle gibt es immer häufiger, oder?

    Haas: Wir sind im Main-Tauber-Kreis eine ländliche Region mit geringer Bevölkerungsdichte, entsprechend müssen wir Angebote entwickeln, die für die Region passen. Das heißt, auch bei weniger Einwohnern wollen wir ein ÖPNV-Konzept anbieten, das auf den Bedarf eingeht, ohne ein Überangebot zu produzieren. Das "Ruftaxi" bietet die Möglichkeit, besonders zu Zeiten, in denen wenige Linienbusse unterwegs sind, wie am Abend oder am Wochenende, landkreisweit mobil zu sein, eine Anknüpfung an den Schienenverkehr ist damit sichergestellt. Solche On-Demand-Angebote, also flexibler Nahverkehr auf Nachfrage, wird es in Zukunft voraussichtlich noch häufiger geben – vor allem aufgrund der allgemeinen Bestrebungen um Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Eine neue Option ist auch "Pendla", eine Mitfahr-Plattform für Personen, die täglich den gleichen Weg zur Arbeit fahren. Seit dem Start wird Pendla sehr gut angenommen. Eine weitere Idee sind bedarfsorientierte Verkehre um digitale Haltestellen.

    Wie sehen die Aufgaben der VGMT in Zukunft aus?

    Haas: Unsere Hauptzielgruppe sind nach wie vor Schülerinnen und Schüler, für die ihre Tickets bezahlbar bleiben müssen. Doch daneben geht es darum, eine moderne ÖPNV-Strategie zu gestalten, welche trotz Angebotsausbau auch die Reduzierung von CO₂-Emissionen berücksichtigt. Es gibt mit der Clean Vehicle Directive eine Richtlinie, die verlangt, dass ein bestimmter Anteil an Linienbussen künftig sauber und emissionsfrei betrieben werden muss. Das können zum Beispiel E- oder Wasserstoff-Busse sein, die Teil der Fahrzeugflotte sind. Doch dafür braucht es die nötige Infrastruktur. Tankstellen müssen neu gebaut, Werkstätten umgebaut und das Personal qualifiziert werden. Dazu kommen lange Lieferzeiten der Fahrzeuge und der Infrastruktur. Dieser Wandel wird eine große Herausforderung!

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