Die Abfalltrennung und die Kontrolle des eigenen Konsumverhalten sind wichtiger denn je. Dazu ermahnte Gerald Roßhirt im Umweltausschuss des Landkreises. Die wirtschaftliche Entwicklung und das Konsumverhalten haben zu steigenden Abfallmengen geführt, erklärte er. Während die Hausmüllmengen stabil geblieben seien, betreffe das vor allem den Sperrmüllbereich und den Bereich gewerblicher Müll.
Die Sperrmüllmengen sind demnach in Rhön-Grabfeld in den vergangenen Jahren um jeweils zehn Prozent gestiegen - trotz vorbildlicher Trennung im Landkreis in Altholz, Metalle und Wiederverwendbares im Gebrauchtwarenkaufhaus. Die Auslastung des Wertstoffzentrums und der Wertstoffhöfe belegen das, so Roßhirt. Der gewerbliche Bereich aus Industrie, Handwerk, Baustellen und Wohnungsauflösungen liefere ebenfalls jedes Jahr steigende Mengen - ein deutschlandweiter Trend.
Steigende Verwertungspreise
Das führe zu steigenden Verwertungspreisen, denn man komme an die Grenzen der deutschlandweiten Verbrennungskapazität von etwa 26 Millionen Tonnen. Die bayerischen Anlagen können laut Roßhirt etwa 3,3 Millionen Tonnen jährlich verbrennen. Davon seien derzeit etwa 2,5 Millionen Tonnen Hausmüll.
Um die Situation zu entspannen, rief Roßhirt eindringlich dazu auf, Abfälle möglichst gleich ganz zu vermeiden, oder sie noch ordentlicher zu trennen, damit wirklich nur Restmüll in die Verbrennung kommt. Er rief dazu auf, die vielfältigen und ortsnahen Möglichkeiten, die im Wertstoffkalender aufgeführt werden, noch besser zu nutzen.
Wertstoff- und Abfallkalender
Eine Hilfe dabei ist der Wertstoff- und Abfallkalender, der am 4. Dezember verteilt wird. Darin stehen zum Bespiel die erweiterten Öffnungszeiten für den Wertstoffhof in Brendlorenzen. Der ist ab 2020 zusätzlich mittwochs von 10 bis 12 Uhr geöffnet. "Der Andrang ist einfach so groß", erklärt Roßhirt. Das Abfuhr-ABC im Wertstoffkalender wird immer größer, so Roßhirt weiter, er enthält aber auch immer neue Tipps wie man seinen Abfall richtig entsorgt und vor allem auch, wie man ihn vermeidet. Denn das ist laut Landrat Thomas Habermann einer der wichtigsten Ansatzpunkte: Müll vermeiden wo es geht. Zum Beispiel durch Verzicht auf unnötige Verpackung.