Nachdem Ende Juni die ersten weißen Blubberblasen im Sennfelder Badesee gesehen und eigenartiger Geruch wahrgenommen worden waren, scheint das Gewässer Dauerfundort für weitere Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg zu werden. Am Dienstag wurden weitere Bomben gefunden, teilt Bürgermeister Oliver Schulze mit.
Die Spezialisten der Firma Lutomsky haben demnach bei ihren Tauchgängen in einem Teilbereich des Sees eine 125 Kilogramm schwere Brandbombe vom Typ LC 250 sowie zwei Kleinbomben und die Kartusche einer Granate geborgen, die von einem Räumungskommando ordnungsgemäß gesichert und entsorgt worden seien, so Schulze. Dieselbe Firma hatte schon die beiden Ende Juni im See aufgespürten „nur“ 15 Kilo schweren Brandbomben beseitigt.
Bombe mit Flammöl und Phosphor gefüllt
Die jetzt geborgene Bombe ist gut achtmal so schwer. In diesem Format gibt es sowohl Spreng- als auch Brandbomben, sagt Andreas Heil, Prokurist des Kampfmittelräumdienstes Tauber aus Nürnberg. In Sennfeld wurde am Dienstag eine Brandbombe aus dem See gefischt, die in der Regel mit Flammöl und Phosphor gefüllt seien und aus Sicht des Bomben-Abwerfers möglichst große Brände in Städten verursachen sollten, erklärt Heil. Die beiden kleineren Exemplare, die aus dem See gehoben wurden, seien Stabbrandbomben – ebenfalls Blindgänger aus den Zweiten Weltkrieg. Wie lange die Kampfmittelräumung noch dauern kann, sei schwer vorherzusagen, so Heil. Niemand könne vorher wissen, was da noch alles wie tief im Schlick liegt.
Der See bleibt weiter geschlossen
Der Bürgermeister steht nach wie vor in Kontakt mit den zuständigen Behörden und den Tauchern vor Ort. „Die noch ausstehenden Tauchgänge werden voraussichtlich noch einige Tage andauern. Bis zum Ende der Arbeiten bleibt der See vorerst geschlossen“, heißt es weiter in der Mitteilung.
Nach der ersten Seesperrung waren zwei 15-Kilo-Brandbomben geortet, geborgen und fachgerecht entsorgt worden.