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SCHWEINFURT: 22 Fälle von Krätze in Pflegeheim

SCHWEINFURT

22 Fälle von Krätze in Pflegeheim

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    In einem Schweinfurter Pflegeheim sind mehrere Fälle von Krätze aufgetreten. Das bestätigte das Gesundheitsamt dieser Zeitung. Von der Hautkrankheit seien zehn Bewohner und zwölf Pflegekräfte betroffen, sagte Amtsleiter Dr. Werner Arnhold. Erkrankt sind hauptsächlich die Bewohner der Station im ersten Stock der Einrichtung.

    Am Mittwoch war das Heim seiner Meldepflicht nachgekommen und hatte das Gesundheitsamt über entsprechende Symptome informiert, allerdings noch ohne genaue Diagnose. Diese wurde dann am Donnerstag von einer Hautärztin gestellt. Krätze (lat. Scabies) ist eine Hautkrankheit, die durch Milben ausgelöst wird und sich bei Hautkontakt überträgt. Symptome sind Juckreiz und Entzündungen. Üblicherweise erfolgt eine Behandlung mit Salbe. Am Donnerstagabend sowie am Freitag seien vorsichtshalber alle Heimbewohner und Mitarbeiter mit dieser Salbe behandelt worden, teilte das Gesundheitsamt mit.

    Gerüchten, wonach es Fälle von Krätze auch an Schulen und in einem Krankenhaus gegeben habe, widersprach das Gesundheitsamt. Allerdings seien einige Schüler, Kinder von Mitarbeitern des Heims, mit Krätze-Symptomen vorsorglich für einen Tag zuhause geblieben.

    Im Pflegeheim selbst läuft der Betrieb so normal wie möglich. Das Pflegepersonal trage Kittel und Handschuhe, zudem wechsele man täglich die Bettwäsche und Kleidung der Bewohner, sagte die Heimleiterin auf Anfrage. Die Angehörigen seien telefonisch informiert worden. Eine Besuchersperre gibt es nicht. „Nur den Speisesaal haben wir geschlossen“, sagte die Leiterin. Seit Freitag habe es keine Neuinfektion gegeben.

    Auch das Gesundheitsamt gibt vorsichtig Entwarnung: „24 Stunden nach der Behandlung mit der Creme besteht keine Ansteckungsgefahr mehr“, sagte Dr. Arnhold. Allerdings müssen alle Bewohner und Mitarbeiter 14 Tage nach der Behandlung noch einmal untersucht werden. Bis dahin bleibt es bei den verschärften Hygienemaßnahmen.

    Krätze tritt besonders in Alten- und Pflegeheimen immer mal wieder auf. Wie es zu dem Ausbruch in dem Schweinfurter Heim kam, darüber kann das Gesundheitsamt nur Vermutungen anstellen. „Wir können keinen ersten Fall eingrenzen“, sagte Dr. Arnhold. In Bayern war die Krankheit in den vergangenen Monaten in einem Coburger Klinikum, einer Flüchtlingsunterkunft in München sowie in verschiedenen Einrichtungen im Landkreis Hof ausgebrochen.

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