Der Unmut glimmt seit Jahren. Die Diskussion flammt immer wieder auf. Zuletzt gab es Streit zwischen der Turngemeinde Schweinfurt 1848 und dem Stadtverband für Sport. Die Turngemeinde gehört zu den Vereinen mit eigenen Sportstätten. Diese sehen ihren Finanzsorgen von der Stadt und dem Verband nicht ausreichend berücksichtigt. Bevorzugt seien die Vereine, die weder Hallen noch Plätze hätten, lautet die Kritik.
Baut ein Verein, so darf er mit Zuschüssen vom Staat und auch von der Stadt rechnen. Von den förderfähigen Gesamtkosten übernimmt das Rathaus in der Regel 20 Prozent, zumindest wenn die Sportstätte im Stadtgebiet entsteht. Zuschüsse gibt es auch für den Unterhalt. Jährlich sind dies 1000 Euro für eine Leichtathletikanlage oder für ein Fußballfeld, 125 Euro für den Rotgrand- und 60 Euro für den Kunststoff-Tennisplatz, 375 Euro für den Reitplatz, 60 Euro für die Kletterwand, 15 Euro für einen Schießstand, 150 Euro für den Fischweiher, 150 Euro auch für die Kegelbahn, 75 Cent für den Quadratmeter in der Flug-, Boots- oder Reithalle.
Wer keinen Platz oder keine Halle hat, der kann sich an die Stadt wenden, die stundenweise vor allem die Sporthallen der Schulen vergibt. Das Angebot nutzen über 50 Vereine und Sportgemeinschaften. Gruppen der Volkshochschule, die Krebsnachsorge oder etwa eine Torwartschule sind dabei gar nicht berücksichtigt. Zu zahlen sind für die Trainingsstunde auf einem Platz sechs Euro, für die regelmäßige Reservierung über 20 Wochen hinweg eine pauschale Miete von 120 Euro und für 40 Wochen 240 Euro. Billiger wird es, wenn es keine Umkleideräume gibt. Die Preise für die Hallen variieren durch die Heizperiode. Im Sommer kostet die Stunde in der Einfachturnhalle vier Euro, die Pauschale für 20 Wochen 60 Euro. Im Winter sind es fünf und 125 Euro. Die Ganzjahrespauschale (40 Wochen) beläuft sich auf 185 Euro. Teurer ist die Doppelturnhalle mit fünf und 75 Euro im Sommer und sechs und 150 Euro im Winter (ganzjährig 225 Euro). In der Dreifachturnhalle fallen im Winter für die Stunde sieben Euro, für 20 Wochen 175 Euro und für 40 Wochen 265 Euro an. Im Sommer kosten hier die Stunde sechs, die 20 Wochen 90 Euro. 265 Euro sind für das ganze Jahr zu zahlen.
Ein Recht auf bestimmte Zeiten gibt es nicht, auch keines auf diese oder jene Halle. Den Belegungsplan erstellt das städtische Amt für Sport und Schulen. Christina Rumpel und Amtsleiter René Gutermann mussten in der gerade zu Ende gegangenen Wintersaison jonglieren. Doch weil die Vereine mitgemacht hätten, habe die Stadt den sanierungsbedingten Ausfall der Dreifachhalle am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium überbrückt.
Dreifachhallen hat die Stadt nur zwei, die am Humboldt und die Georg-Wichtermann-Halle an der Paul-Gerhardt-Straße. Eine Doppelhalle besitzt unter den städtischen Schulen nur die Wilhelm-Sattler-Realschule. Einfachturnhallen gibt es an der Albert-Schweitzer-, der Auen-, der Frieden-, der Friedrich-Rückert-, der Gartenstadt-, der Dr.-Pfeiffer- und der Kerschensteiner-Volksschule, am Walther-Rathenau, am Olympia-Morata-Gymnasium, an der Fachoberschule und auch an der Julius-Kardinal-Döpfner-Schule, die in Trägerschaft der Caritas steht, von der Stadt aber belegt wird. Die Belegung nach dem Schulsport, also ab 17 Uhr, übernimmt die Stadt auch für die Schulen des Landkreises: Celtis-Gymnasium und die Doppelsporthalle an der Alfons-Goppel-Berufsschule.
Die Vergabe sei eingespielt, berichtet Christina Rumpel. Änderungswünsche seien die Ausnahmen. Gutermann bestätigt, dass es kaum Engpässe gäbe, wenn, dann bei den Mehrfachhallen oder an den Wochenenden. Ausfälle seien auch beim Schulsport nicht zu verzeichnen, weil die Stadt vor- wie nachmittags sich bei den Vereinen, die Hallen besitzen, einmiete, etwa bei der DJK.
Die Zusammenarbeit mit den Vereinen sei gut, sagt Gutermann. Ärger gäbe es nur selten, wenn, dann zumeist, weil Türen der Sporthallen für Nachzügler per Keil geöffnet bleiben, nach dem Training nicht zugesperrt, das Schließen der Toilettenfenster vergessen werde. Abgesprochen sei mit den Sportgemeinschaften und Vereinen, dass angesprochene Mängel sofort abgestellt werden, ansonsten folge der Rauswurf.