Die Schaeffler FAG-Stiftung fördert im Bereich Lagertechnik Wissenschaft und Lehre an Hochschulen und Schulen. Am Dienstag vergab die Stiftung Preisgelder in Höhe von stattlichen 60 000 Euro.
In der „Kugelmühle“, dem Restaurantbereich des Unternehmens an der Georg-Schäfer-Straße, führte Stiftungsvorstand Klaus Widmaier durch den Festakt. Die Begrüßung und Laudation übernahm die Gesellschafterin des Konzerns Schaeffler AG, Maria-Elisabeth Schaeffler, die an die Geschichte der Wälzlagerindustrie ab 1883 (Patentierung der Kugelmühle von Friedrich Fischer) erinnerte. Die Entwicklung der wichtigsten Komponente bei der reibungsarmen Bewegung zu fördern, sei die Aufgabe der Stiftung, so Maria-Elisabeth Schaeffler, die anfügte, dass die Namen der Preisträger die Entwicklung der Wälzlager in den letzten 25 Jahren widerspiegele.
25 000 Euro Prteisgeld
Erstmals wurde heuer der Honorary Award (Preisgeld 25 000 Euro) vergeben – an das Institut für Werkstofftechnik (IWT) in Bremen. Honoriert werden mit dem Preis langjährige herausragende Leistungen und Kompetenzen in Wissenschaft und Lehre auf technisch-wissenschaftlichem Gebiet. Verliehen wird der Honorary Award künftig alle zwei Jahre. Kernaufgabe des IWT ist es, in Forschungsvorhaben Erkenntnisse zu erarbeiten, die als Innovationen Eingang vor allem in die Metallverarbeitung finden. Alleinstellungsmerkmal des Instituts ist seine interdisziplinäre Ausrichtung (Werkstofftechnik, Fertigungstechnik und Verfahrenstechnik). Das IWT kooperiert seit Jahren mit Schaeffler. Aus den früheren Wettbewerben um den Innovation Award der FAG-Stiftung sind 17 Preisträger des IWT hervorgegangen.
Im Namen des IWT dankte Professor Dr. Hans-Werner Zoch (früher FAG), der die Wälzlagertechnik als einen sehr frühen Einstieg in die Energiewende einstufte, da diese beispielgebend den Energieeinsatz reduziere. Die Preise der Stiftung seien Bonuspunkte der allerersten Qualität, meinte Zoch weiter.
Jürgen M. Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Schaeffler, zitierte mit „Alle Menschen streben von Natur aus nach Wissen“ Aristoteles. Diese Veranlagung zu fördern, sei Ziel der Stiftung, wovon das Unternehmen mit 29 800 Mitarbeitern in Deutschland und weltweit 76 000 profitiere. Konzernweit beschäftige man 6000 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung, wobei die Region Schweinfurt auf dem Weg zum Wälzlagerzentrum sei.
Geißinger, Maria-Elisabeth sowie Gesellschafter Georg F. W. Schaeffler und Robert Schullan, Mitglied des Vorstand der Schaeffler AG, übergaben anschließend sieben Preise (bei 31 eingereichten Arbeiten) in der Sparte Innovation Award. Die ausgezeichneten Arbeiten entstanden an der Universität Erlangen-Nürnberg, an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, an der Ruhr-Universität Bochum, an der Universität Hannover und an der Universität Mannheim. Alle Arbeiten fanden zur Weiterentwicklung der Wälzlager statt.
Der Erste Schulpreis (2500 Euro) ging an das Ernestinum Gymnasium Coburg für das Projekt „Columbus“. Beim Bau eines Protonenzyklotrons ging es um die Funktionsweise eines Kreisbeschleunigers. Über 2000 Euro kann sich das Rhön-Gymnasium in Bad Neustadt freuen, wo ein im Sportunterricht gedrehter Film im Physikunterricht ausgewertet und die wirkenden Kräfte in ihre Komponenten zerlegt wurden. 1000 Euro gehen an das Gymnasium Bad Königshofen, wo im Modellversuch Lesekompetenz und Textverständnis im Schwerpunktfach Mathematik gefördert wurden.
Anerkennungspreise von insgesamt 1500 Euro erhalten das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium für Design und Implementierung eines Routenplaners, das Celtis-Gymnasium (Außen Wasser. Innen reich) und das Olympia-Morata-Gymnasium (Mathematik in der Natur). Diese Preise werden auf einer gesonderten Veranstaltung übergeben, bei der sich die drei Schweinfurter Gymnasien auf einem „Marktplatz der Ideen“ vorstellen.
Die abschließende Festrede hielt Professor Dr. Robert Grebner, Stiftungsbeirat und Präsident der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. Grebner stufte die nicht zweckgebundenen Preise als „das Größte, was einem passieren kann“ ein. Mit den Geldern seien unbürokratisch Wissenslücken zu schließen. So gesehen sei das Geld Vertrauen und Zeit, eine Zeit, auf die erfolgreiche Forschung angewiesen sei. Zur Förderung der Schulen und Hochschulen meinte der FH-Präsident, dass Schüler zu Studenten, Studenten zu Ingenieuren würden, von denen einige zurück zu den Hochschulen kämen, womit sich der Kreis des Wissensaustausches schließe.