Gochsheim (vh) Vor 75 Jahren gründete das Ehepaar Franz und Waltraud Irblich die heute in Gochsheim ansässige Firma "Irblich Bau". Das Bauunternehmen war zunächst in Jägerndorf in Schlesien, in der heutigen Tschechischen Republik, angesiedelt. Ab 1929 bauten die etwa 130 Angestellten komplette Wohnhäuser, Bürogebäude, Werkstätten und Lagerhallen. Zu dieser Zeit war Baumeister Irblich in einigen Kommissionen und im Stadtrat tätig.
Als Folge daraus enteignete die Tschechoslowakische Republik ihn nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus. Außerdem wurde Irblich zu Gefängnishaft und Zwangsarbeit verurteilt. Zuletzt wies man ihn als "Republikfeind" aus. Inzwischen hatte sein Sohn Helmut Irblich eine Maurer- und Zimmererlehre beendet und besuchte die Technische Hochschule. Erst im Jahr 1956 wagten die Eheleute Irblich einen Neubeginn in Schweinfurt. Als wenige Jahre später Franz Irblich starb, führte seine Frau mit ihren Söhnen Helmut und Edgar, mittlerweile Diplom-Ingenieure, das Unternehmen weiter.
In den folgenden Jahrzehnten erwarben sie das heutige Firmengelände in Gochsheim. Wie sein Vater war auch Helmut Irblich politisch aktiv in verschiedenen Vorständen und als Schweinfurter Obermeister. Die Firmenleitung ging 1993 an Helmut und Edgar Irblich über, 2001 an Ingo Irblich. In den 48 Jahren beteiligte sich die Firma unter anderem am Wiederaufbau in Schweinfurt. Sie bildete über 100 Gesellen und einige Meister aus und war bei Leistungswettbewerben im Handwerk erfolgreich. 2001 verlieh die Bayerische Bau-Akademie der Firma das Siegel "Bauen mit Innungs-Qualität".