Ein flammendes Rot ist das Erkennungszeichen beider Chöre, die in St. Michael ein vielseitiges Konzert gaben. Der Thalia-Chor aus Schweinfurt und „Flames of Gospel“ aus Bamberg präsentierten schwungvolle und gleichzeitig stimmungsvolle Lieder.
Moderner Chorgesang hat sein Publikum und so hatte sich das Rund gut gefüllt. Seit nunmehr 15 Jahren ist Monika Oser Leiterin des Thalia-Chors und hat in dieser Zeit aus einem kleinen Häuflein ein stimmgewaltiges Ensemble geformt, das in den Bereichen Pop, Rock, Musical und Gospel zuhause ist. Genauso lange musizieren auch die Flames of Gospel unter Elisabeth „Lizzy“ Rumer zusammen und haben sich dem modern inspirierten Gospel verschrieben.
Wie auf den Leib geschrieben
Passend zur Winterstimmung draußen besang der Thalia-Chor das „Winterwonderland“ und ließ es duftig schneien. Leonhard Cohens „Halleluja“ und das kernig-freche „Je veux“ der französischen Sängerin Zaz zeigten ihre große Bandbreite. Die Arrangements sind dem Chor wie auf den Leib geschrieben. Die Freude beim Singen ist den Sängerinnen und Sängern bei jeder Note anzumerken. Großen Anteil daran hat auch die Begleitung von Bastian Späth am E-Piano, mal sind es schmeichelnde Geigenteppiche, die er auslegt und dann wieder markante Harmonien.
Publikum macht begeistert mit
Mit Leichtigkeit animierte Lizzy das Publikum zum Mitmachen. Der summende Refrain saß schnell und mit Fingerschnippen und Klatschen wurde der Gesang komplettiert. Auch wenn krankheitsbedingt nur ein Drittel der üblichen Besetzung auftreten konnte, zeigte der Bamberger Chor alle Facetten seines Könnens. Günter Schmuck saß am E-Piano und hatte nicht geringen Anteil an den zu Herzen gehenden Liedern. Die kurzen Textübersetzungen dienten dem Verständnis, mit einem Mikrofon hätten auch die letzten Reihen etwas von der Moderation gehabt. Und so wusste man gleich, dass das Lied aus Afrika auf Suaheli „Wahamba Nathi“ „schön, dass du da bist“ bedeutet. Die Flammen aus Bamberg singen zeitgenössischen „Black Gospel“, wie Günter Schmuck es erklärt. Doch sie können auch anders, den Adele-Song „Rolling in the deep“ hatten sie ebenso im Programm wie das hymnische „Amazing Grace“.
Die Mischung stimmte. Der Thalia-Chor entführte mit Filmmusik „Skyfall“ und Swing „„It don?t mean a thing“ von Duke Ellington und Sambarhythmus „Mas que nada“ in gänzlich andere Gefilde. Den Zuhörern gefiel es, sie ließen sich von der Begeisterung der Chöre und den fetzigen und dann wieder innigen Melodien anstecken und wiegten im Takt mit.