Schweinfurt (ktsch) Mit Frische, Engagement und sichtbarer Begeisterung hat der Thalia-Chor ein beachtlich umfangreiches und dennoch keine Sekunde langweiliges Programm auf die Beine gestellt. Unter der Leitung von Monika Oser swingte sich der junge Chor unter dem Motto "Swing when you are singing" in die Herzen der Hörerschaft. Die von Frank Stemmer und Annette Bach kurzweilig verpackten Infos zu Komponisten und Stücken waren nicht nur für diejenigen, die sich eher selten in den Sphären Glenn Millers, George Gershwins & Co. bewegen, eine Bereicherung.
Während Maximilian Mauder am Schlagzeug, Bastian Späth am Piano und Dominik Haber am Tenorsaxophon als souveränes Instrumentaltrio eine flockig-leichte Intro hinlegten, die Lust auf Weiteres machte, stürmte der Chor - in leuchtendes Schwarz-Rot gewandet - die Bühne der Rathausdiele. Die spürbare Vorfreude aufs gemeinsame Singen entlud sich im pfiffig und unverkrampft musizierten "Chattanooga Choo Choo" Glenn Millers.
Ob romantische Ballade oder flotter Boogie - in jedem Fall begeisterte der Chor mit jugendlicher Spritzigkeit, guter Intonation und rhythmischer Präzision. Die Palette des abwechslungsreichen Programms reichte vom schmachtenden "Fly me to the Moon" über das jiddisch temperamentvolle "Bei mir bist du schön" und den gut gelaunten "Flat Foot Floogie" bis zu "Take five" im knackigen 5/4-Takt. Dass sich der Chor nicht nur in seiner Gesamtheit hören lassen kann, sondern auch über Sänger und Sängerinnen mit solistischen Fähigkeiten verfügt, bewiesen die zahlreichen Soloeinlagen. Ingrid Hoffelner, Michael Walter, Stefanie und Frank Stemmer, Stefan Schaller, Patricia Full, Robert Meyer, Monika Oser, Heike Luther und Franziska Klopf zeigten den Mut, vor mindestens 200 Augen- und Ohrenpaaren alleine, im Duett oder als Vokalquintett solistisch hervorzutreten. Hier offenbarte sich das ein oder andere Bühnentalent.
Ein zusätzlicher Gewinn die originellen Choreographien, die Bewegung in den Chor brachten und den lebhaften Charakter der Musik unterstrichen, ohne den Eindruck zu erwecken, etwaige Unzulänglichkeiten kaschieren zu wollen. Und noch eins: Jeder Sänger meisterte das über zweistündige Konzertprogramm auswendig. Klar, dass die zwei Zugaben begeistert beklatscht wurden.